Coppelius begeistern Fans im rappelvollen Musikzentrum
Es ist schon fast so etwas wie eine jährliche Tradition geworden – der Auftritt von Coppelius im Musikzentrum Hannover. Auch 2015 schaute die Berliner Combo im Rahmen ihrer Tour zum aktuellen Album „Hertzmaschine“ wieder an der bewährten Location vorbei. Doch bevor die Herren von Coppelius und ihr Butler Bastille am Samstag, den 14. März 2015, die Bühne des Musikzentrums betraten, bekam ein besonderer Support-Act die Gelegenheit, die Fans einzustimmen.
Bodenski, bestens bekannt als Gitarrist von Subway to Sally, oder wie er selbst bescheiden anmerkte „Wie manche vielleicht wissen, spiele ich hauptberuflich in einer anderen Kapelle…“, gastierte mit seinem nach ihm benanntem Seitenprojekt, welches auf Acoustic-Gitarre und deutsche von Bodenski gesungene Texte setzte. Eigentlich ein wenig vergleichbar mit dem Solo-Project von Subway-Sänger Eric Fish, wobei Bodenski aber ebenso wie Fish sehr eigenständig und authentisch daherkommt. Das Set war für ein Support-Set angemessen kurz, wobei viele Fans sich vielleicht doch noch das eine oder andere zusätzliche Stück gewünscht hätten. Aber mit „Lebewohl“ hat er das Set auch passend beendet. Bodenski sollte man auch, wenn man kein Subway to Sally Fan ist, im Auge oder vielmehr im Ohr behalten.
Bodenski-Bildergalerie:
Es folgte eine etwas längere Umbaupause, bevor dann endlich Butler Bastille die Bühne betrat, dicht gefolgt von den Herren von Coppelius. Bastille laborierte offensichtlich an einer Verletzung, wie sowohl sein leichtes Humpeln, als auch die Schiene an seinem rechten Knie deutlich machte. Was ein echter Butler ist, lässt er sich von solchen Kleinigkeiten aber nicht davon abhalten, seinen Herren zu dienen. Was folgte, war ein kurzweiliges Konzert, bei dem Coppelius nicht nur viele Stücke vom aktuellen Album „Hertzmaschine“ spielten, sondern auch ältere Klassiker wie „Deine schönen Augen“. Das Musikzentrum war dieses Mal rappelvoll, was auch Bastille bemerkte, der sich auch im Namen seiner Herren, sehr darüber freute.
Die Stimmung war ausgelassen und die Fans forderten mehrmals ein Bass-Solo von Bassist Sissy Voss. Dies bekamen sie jedoch zunächst nicht, dafür hatte fast jedes andere Bandmitglied mal die Gelegenheit, mit seinem Instrument ein packendes Solo hinzulegen. Eines der absoluten Highlights bestand darin, dass sie endlich wieder mal ihren ersten großen Hit „Time – Zeit“ spielten und ihrem japanischen Drummer Nobusama während dieses Songs die Gelegenheit zu einem minutenlangen Drumsolo gaben. Natürlich durfte am Ende des Stückes auch nicht die Triangel fehlen.
Coppelius-Bildergalerie:
Die beiden Klarinettisten Compte Caspar und Max Coppella konnten auch mit Duetten und „Klarinetten-Battles“ punkten und selbst der Cellist Graf Lindorf kam ab und an nach vorn für ein Cello-Solo. Erst gegen Ende der Show durfte Sissy Voß das geforderte Bass-Solo spielen. Insgesamt zeigten sich die Herren von Coppelius gewohnt spielfreudig und abwechslungsreich mit vielen schnellen, einigen langsameren Stücken sowie der einen oder anderen Ballade. Bei Bastilles eingestreutem Hinweis, dass die Band eines ihrer Stücke im November im Rahmen einer Steampunk-Oper in Gelsenkirchen performen dürfen, spitzten zahlreiche Fans interessiert die Ohren.
Die „Da Capo!“-Rufe erschallten nach dem Hauptset schon, bevor die Band die Bühne ganz verlassen hatte und natürlich ließen sie es sich nicht nehmen, vor derart begeistertem Publikum eine Zugabe zu geben. Am Ende wurde es sogar spontan, denn als Bastille als letzter auf der Bühne gerade dabei war, sich vom Publikum zu verabschieden und sich bei Technik und allen anderen zu bedanken, die den Abend zu etwas besonderem gemacht haben, eilte die Band nochmals auf die Bühne und flüsterte Bastille etwas ins Ohr. Dieser gab die Nachricht überrascht und erfreut ans Publikum weiter: „Die Herren lassen verkünden, sie hätten noch Bock weiterzumachen!“ Danach war aber endgültig Schluss, wobei Coppelius sich zwischenzeitlich mitsamt Fans von der Empore aus fotografieren ließ. Ein toller Konzertabend und bei dem Zuschauerzuspruch wird es sicherlich auch 2016 wieder im Musikzentrum heißen: „Coppelius hilft!“
Text & Fotos: Steve Palaser
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