Innenansichten – to be or not to be – Projekt des Theaterensembles der Herrenhäuser Kirche
Was passiert, wenn Theater plötzlich kein Spiel mehr ist und die Grenzen zwischen Bühne und Realität verschwimmen?
Ein Theaterabend gerät aus den Fugen: Während sich die Schauspieler*innen auf die bevorstehende Vorstellung vorbereiten, befindet sich die Regisseurin in einer tiefen
Schaffens- und Sinnkrise. Unerwartet und ohne Absprache verkündet sie dem Publikum die Auflösung des Ensembles. Denn ist es nicht so, dass schon alles inszeniert wurde, was es auf der Weltbühne zu inszenieren gab? Wurde nicht schon alles gesagt, was es zu sagen gibt? Was kann das Theater noch auf die Bühne bringen, ohne sich selbst zu langweilen?
Das Ensemble zeigt sich wenig begeistert. Soll das wirklich schon alles gewesen sein? Ein inneres Aufbäumen lässt die Schauspieler*innen einen abschließenden Versuch starten. Auf der Suche nach Inspiration und Innovation stürzt sich das Ensemble in ein Meer aus Texten und Theaterformen. Das berühmte „Sein oder Nichtsein“ wird dabei zu einer ganz realen, existenziellen Frage: Ob das Ensemble weiterhin bestehen bleibt – darüber soll das Publikum am Ende des Abends entscheiden.
Das Theaterensemble der Herrenhäuser Kirche lässt Realität und Fiktion aufeinander prallen und nimmt spielerisch Bezug auf sich selbst. Shakespeares „Hamlet“ wird im selbstenwickelten Episodenstück zum Ausgangspunkt einer szenischen Auseinandersetzung
mit der Frage, was Theater bewirken kann.