Covenant begeistern trotz kleiner Technikprobleme
Manchmal kann Zuspätkommen auch ein Glücksfall sein. Es war zwar schade, Faderhead verpasst zu haben, die eigentlich ganz coole Musik machen, was mir von den anwesenden Besuchern auch bestätigt wurde. Doch wie sie mir auch berichteten, war der erste Support Act nicht so toll, dessen Name ich trotz Nachfrage bei verschiedenen Gästen nicht in Erfahrung bringen konnte. Laut Augen- und Ohrenzeugenberichten war es sehr technoid mit wummernden Bässen, die so laut waren, dass man die Stimme des Sängers kaum hören konnte.
Ob das ein Technikproblem war oder nicht, bleibt die Frage. Von Faderhead war man aber allgemein recht angetan. Aber Hannovers Electro-Gemeinde hatte sich an diesem Abend, dem 11.11.2016, im Musikzentrum versammelt, um Covenant zu sehen. Die schwedische Combo um Sänger Eskil hat mit „The Blinding Dark“ endlich ein neues Album am Start und tourt damit derzeit durch Europa. Nach kurzer Umbauphase und langem Intro betraten die Jungs von Covenant unter viel Applaus die vernebelte Bühne und legten gleich mit zwei echten Klassikern los.
Den Auftakt machte der beliebte „Leiermann“, bei dem sie Lyrics von Franz Schuberts „Winterreise“ verwenden, gefolgt von „Bullet“. Es folgten drei Songs vom aktuellen Album, und zwar „I close my Eyes“, „Morning Star“ und „Cold Reading“, bevor es mit dem Song „Edge of Dawn“ auf eine Zeitreise ging, denn der Song stammt vom 1994er Album „Dreams of a Cryotank“. Überhaupt spielte die Band diesmal Songs, die sonst eher nicht in ihrer Setlist zu finden sind, wie z. B. „Figurehead“ vom „Sequencer“-Album. Mit „Beauty and the Grace“ ging die Reise wieder nach vorn, denn das Stück findet sich auf dem Album „Modern Ruin“. So ziemlich jedes Covenant-Album war mit mindestens einem Song vertreten, auch das letzte „Leaving Babylon“, von dem „Ignorance & Bliss“ gespielt wurde. „Go Film“, „The Men“ und „20 Hz“ durften natürlich nicht fehlen, ebenso wenig wie „Stalker“ und „Lightbringer“, bevor das Hauptset mit dem Kracher „Ritual Noise“ endete. Der erste Zugabenblock umfasste mit „Dias Irae“ und „Sound Mirrors“ zwei Stücke vom aktuellen Album und endete mit dem Clubhit „Call the ships to Port“. Den krönenden Abschluss bildeten die Ballade „Prometheus“ und der Ohrwurm „Dead Stars“.
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Eine gelungen zusammengestellte Setlist, die von Eskil und seinen Kollegen auch mit viel Spielfreude und Kontakt zum Publikum performt wurde. Einziger Wermutstropfen waren ein paar kleine Technikprobleme während des Auftritts. Mal ging ein Mikro nicht, mal war es zu leise, mal waren die Bässe übersteuert. Das hat man von den Jungs schon mal besser gesehen. Aber Eskil & Co überspielten dies auf sympathische Art und den Fans war es recht egal, denn sie kennen die meisten Stücke ohnehin auswendig. Und im ausverkauften Musikzentrum war die Stimmung und die Chemie zwischen Band und Fans einfach großartig. Hoffentlich statten sie Hannover bald wieder einen Besuch ab. In der Nähe sind sie nächstes Jahr bereits, denn sie werden auf dem M’era Luna auftreten.
Text & Fotos: Steve Palaser
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