Gepflegter Synthpop mit De/Vision

Ein gelungener Konzertabend im MusikZentrum

Mastermind Steffen Keth brachte 2016 mit seiner Band De/Vision bereits das 13. Album heraus, welches den passenden Titel „13“ trägt. Finanziert durch die Fans via Pledgemusic, bietet das Album genau das, was ein De/Vision-Fan erwartet. Eingängigen Synthpop inklusive Balladen und Midtempo- Nummern. Die Kritiken zum Album waren entsprechend positiv. Im Winter 2016 wurde es Zeit für De/Vision, mit dem Album auf Tour zu gehen. Am 2. Dezember machten sie in Hannover Station.

Leider war der Zuschauerandrang überschaubar, das MusikZentrum vielleicht zur Hälfte gefüllt. Die erschienenen Fans machten ihre nicht so hohe Anzahl zwar durch entsprechenden Einsatz locker wieder wett, es ist aber dennoch schade, dass ein Act wie De/Vision nicht mehr Hannoveraner ins MusikZentrum gelockt hat, während Depeche Mode, die musikalisch effektiv die gleiche Schiene bedienen, zweimal hintereinander das Niedersachsenstadion füllen. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn manche Szene-Größen einen großen Bogen um Hannover machen.

Zur Einstimmung spielte mit Adam is a Girl eine Newcomer-Band aus Berlin, die so neu gar nicht ist. Das Duo, bestehend aus Sängerin Anja und Keyboarder Alex, spielte bereits vor Gründung von Adam is a Girl zusammen unter dem Namen Oranged. 2016 erschien das Debutalbum „Of Daydreams & Nightmares“, von dem die Stücke, welche sie in Hannover spielten, stammten. Sie waren ein musikalisch sehr interessantes Erlebnis. Definieren sie sich selbst als Dark Pop, sind sie aber dennoch schwieriger zu kategorisieren als dies. Melancholische Klänge zum Eintauchen und eine Stimme, die in manchen Passagen gelegentlich leicht an Björk erinnerte, demonstrierte die Band eindrucksvoll, dass man sie im Auge, bzw. im Ohr behalten sollte.

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Doch bald wurde es Zeit für De/Vision, die Bühne zu entern und Steffen war sichtlich gut gelaunt. Er sprach zwischen den Songs immer wieder mit den Fans und tanzte energetisch über die Bühne. Die Setlist umfasste über 20 Songs inklusive Zugaben. Darunter natürlich Titel von der neuen Scheibe, wie zum Beispiel „Who am I?“ aber auch Klassiker wie „I Regret“ oder „Strange Affection“. Insgesamt eine sehr ausgewogene Setlist, bei der zwar nicht jeder beliebte Klassiker dabei war, so wurden „Drifting Sideways“ und „Get over the Wall“ vermisst, aber Evergreens wie „Try to Forget“ und „Your Hands On My Skin“ für viel Freude im Publikum sorgten, auch wenn es bei letzterem nicht so ganz mit dem Mitsingen geklappt hat, wie man es von früher kannte. Insgesamt war es aber ein toller Konzertabend, den De/Vision und ihre Fans gemeinsam gefeiert haben. Bleibt zu hoffen, dass sie auch beim nächsten Mal Hannover auf dem Tourplan haben werden.

Text & Fotos: Steve Palaser

Weiterführende Links:

De/Vision

Adam is a Girl

MusikZentrum

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Über Steve

Steve Palaser ist Freier Journalist & Übersetzer DE - EN, EN - DE Mehr Info unter dem Button "Unser Team" oder bei Google - da er zumindest deutschlandweit der Einzige mit diesem Namen ist! Ein echtes Unikat!

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