Traumhafter Abend mit Faun

faun130315_204Faun verzaubern Fans im Theater am Aegi

Auch wenn sie leider nicht als deutscher Vertreter nach Österreich reisen dürfen, hat sich die verstärkte Präsenz in den Medien durch die diesjährige Teilnahme zum Vorentscheid des ESC für Faun gelohnt, denn dadurch sind noch viel mehr Menschen mit ihrer Musik in Berührung gekommen, die vorher noch nie von Faun gehört hatten. Die Erfolge der letzten beiden Alben „Von den Elben“ (2013) und „Luna“ (2014) werden aber auch ihren Teil dazu beigetragen haben, dass die Band auf ihrer aktuellen Tour in größeren Locations spielt als noch vor drei Jahren.

In Hannover war das altehrwürdige Theater am Aegi am Freitag, den 13. März 2015 Spielstätte für die Mittelalter/Folk-Combo. Auch wenn dem Datum „Freitag, der 13.“ immer Unglück nachgesagt wird, war davon an diesem Abend nichts zu spüren. Eher im Gegenteil, der wunderschöne Konzertabend war ein eindrucksvoller Erfolg für alle Beteiligten wie Band, Publikum und Veranstalter, der sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird. Bereits vor Konzertbeginn deutete sich an, dass es ein besonderer Konzertabend werden würde, denn eine derart lange Menschenschlange wie bei diesem Konzert sieht man vor dem Theater am Aegi auch nicht alle Tage. Das Auffällige war die bunte Vielfalt des Publikums. Neben den „alten“ Fans aus der Gothic- und Mittelalterszene waren Familien mit Kindern ebenso vertreten wie Senioren, so dass quasi jede Altersgruppe präsent war.

Nachdem die Gäste ins Theater eingelassen wurden, blieb für die letzten in der Schlange nicht mehr viel Zeit, ihre Plätze zu finden, denn es ging recht pünktlich kurz nach 20 Uhr los. Einen Support-Act hatte Faun nicht dabei. Stattdessen starteten sie den ersten Teil des Konzertes im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Paukenschlag, der so laut war, dass die Zuschauer erstens erschraken und sich zweitens sofort dem Geschehen auf der Bühne zuwendeten, die sich nun mit den Bandmitgliedern von Faun füllte. „Hört ihr die Trommeln“ war auch die perfekte Wahl, um das Konzert zu beginnen.

Faun – Bildergalerie 1:

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Im Folgenden führten Bandkopf Satyr und seine Combo das Publikum durch ein Potpourri aus neuen und älteren Stücken der Band, die die musikalische Vielfalt von Faun demonstrierten. Ob Drehleier, Dudelsack, Schalmei, Trommeln oder Acoustic-Gitarre, es kam ein breitgefächertes Instrumentarium zum Einsatz, wobei die Band auch noch zwei Gastmusiker am Cello (Maya Fridman) und an der Gitarre (Efren Lopez) begrüßte. Elfenhafter weiblicher Gesang wechselte sich mit männlichem ab und selbstverständlich sangen sie auch gemischt. Manche Stücke wurden dabei von zwei aparten Tänzerinnen Masha & Ayuna begleitet, die sogar mit Feuer jonglierten. Die Musik in Verbindung mit den Stimmen, dem klaren und perfekten Sound, den sauber dosierten Lichteffekten zog das Publikum derart in den Bann, das die Zeit bis zur Pause wie im Fluge verging. Eine Stunde hatte die Band da bereits gespielt, ehe sie die 20-minütige Pause einläutete.

Nach der Pause knüpften Faun nahtlos daran an, was die Band in der ersten Hälfte aufgebaut hatte und erzeugte erneut vom ersten Ton an eine einzigartige, bezaubernde Atmosphäre. Sänger Satyr sprach auch gelegentlich mit dem Publikum, wobei insbesondere die Antwort auf seine Frage, wer denn zuvor noch nie bei einem Faun-Konzert war, Bände sprach. Fast zwei Drittel der Hände im beinahe ausverkauften Theatersaal gingen in die Höhe. Dies überraschte sogar die Band, auch wenn ihnen bewusst war, dass sie in letzter Zeit viele neue Fanschichten gewonnen hatten. Zum Glück gingen auf seine Nachfrage, wo denn die alten Fans seien, auch noch einige Hände nach oben. Entsprechend spielte die Band in der Schlussphase und zur Zugabe auch noch einige ältere Stücke, die vom Publikum ebenfalls positiv aufgenommen wurden. Überhaupt gab es zum Ende des Hauptsets und zur Zugabe Standing Ovations für Faun, so begeistert zeigten sich die Besucher.

Faun – Bildergalerie 2:

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Aber auch der schönste Konzertabend muss einmal zu Ende gehen und so entließ Faun das Publikum in die kühle Märznacht. Eines ist sicher, von den zahlreichen Besuchern, die erstmals bei einem Faun-Konzert waren, wird die Mehrheit sicher nicht das letzte Mal dagewesen sein und auch die alten Fans haben gemerkt, dass Faun nach wie vor mit Herz und Seele Musiker und trotz des Erfolges auf dem Boden geblieben sind. Wenn Konzerte wie dieses das Ergebnis des Weges sind, den Faun beschreiten, kann man der Band und ihren Fans nur wünschen, dass sie den Weg genauso erfolgreich weitergehen und natürlich, dass es nicht zu lange dauert, bis sie wieder in Hannover Station machen.

Text & Fotos: Steve Palaser

Weiterführende Links:

Faun

Theater am Aegi

Hannover Concerts

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Über Steve

Steve Palaser ist Freier Journalist & Übersetzer DE - EN, EN - DE Mehr Info unter dem Button "Unser Team" oder bei Google - da er zumindest deutschlandweit der Einzige mit diesem Namen ist! Ein echtes Unikat!

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