Hannovers Kinolandschaft ist wieder um ein Kino reicher. Am 03. Dezember eröffnet das neue Astor Grand Cinema an der Nikolaistraße in Hannovers Mitte. Unternehmer Hans-Joachim Flebbe und sein Geschäftspartner, der Stuttgarter Kinobetreiber Heinz Lochmann, zeigten heute, 02.12., stolz die Räumlichkeiten. Noch wird gehämmert und gewerkelt, bis das Kino dann morgen dem breiten Publikum präsentiert werden kann.
Das neue Kino an der Nikolaistraße
Es ist eine Weile her, da wurde das erste Multiplex-Kino in Deutschland eröffnet. Das war im März 1991. In der Nikolastraße in Hannover. Gegründet von Flebbe beeinflusste das Konzept hinter diesem Lichtspielhaus eine ganze Kinohausgeneration. Das Konzept kam aber in die Jahre. Auch in Hannover, das zudem mit zwei Multiplex-Kinos und zwei Großkinos am Stadtrand (Langenhagen und Garbsen) überversorgt war. Nach unterschiedlicher Auffassung über die Miethöhe mit der Immobilieneigentümerin verließ das Cinemaxx die Nikolaistraße letztlich im Juli 2013.
Nun wird also „back to the roots“ (Flebbe) Europas wohl erstes, neun Millionen Euro teure Premium-Multiplex-Kino wieder in der Nikolaistraße eröffnet werden. Es bietet, wie das damalige Cinemaxx 10 Säle mit 2200 Sitzen, 1000 weniger als im Vorgängerkino.
Hans-Joachim Flebbe und Familie in seinem neuen Kino
Dafür aber mit mehr Komfort beim Film gucken. Die Kinosäle sind mit großen Leder- und Plüschsesseln mit verstellbaren Rückenlehnen ausgestattet, im Logenbereich mit Fußhockern, um den Beinen eine Enstpannung zu bieten. Und das bei einem Reihenabstand von 1,80m. In zwei speziellen „Clubsälen“ erwartet den Kinogast obendrein als Zerstreuung bis zum Film an der Wand entlang ein Angebot mit vollen Bibliotheksregalen mit echten Büchern, die dem Zuschauerraum auch eine besondere Atmosphäre geben. Entspannen ist im Ticketpreis mit drin: Der Zuschauer bekommt für einen geringen Aufpreis von 2,50 € ( Ticketgrundpreis 10,00 €) einen Bedienservice bis zum Start des Hauptfilms, der abseits des „Kinoüblichen“ z.B. Gemüsesticks, Käseplatten, Wein und Champagner serviert. Eine Garderobe und eine neue Lounge für Logengäste, mit Kamin versteht sich, runden das Wohlfühlpaket ab.
Nicht nur vom Komfort her und gastronomisch hat das Astor einiges zu bieten, auch die Technik ist vom feinsten. Moderne, digitale Bildprojektion, inkl. 4K-Doppelprojektion und Dolby 7.1 Soundsystem erwartet den Gast. In drei Sälen gibt es erstmalig Laserprojektionen, im Saal 8 darüber hinaus einen beeindruckenden „Hinhörer“ für einen 3D-Raumklang, der aus 64 Boxen vom hannoveraner Unternehmen Kling&Freitag kommt und mit dem Dolby ATMOS-Soundsystem ausgestattet ist. Dieses gewährleistet, den Filmton im Saal unabhängig von Kanälen oder festgelegten Lautsprecherpositionen und damit unabhängig vom Aufbau des Kinos wiedergeben zu können. Die Kinosäle sind alle individuell mit dekorativer Decke und Wand gestaltet, wie unterschiedlicher LED-Beleuchtung. Weitere Highlights werden das Bezahlsystem sein, was die bequeme Reservierung via Internet ermöglicht, Parken direkt am Kino, Begrüßungscocktails, Platzanweiser und keine Handygespräche und Nachos.
Noch Baustelle, morgen Lounge
Das Filmprogramm soll sich schließlich zwischen alternativen Content, also Filmkunst und gehobenem Mainstream bewegen. Es soll eher die Zielgruppe ab 30 ansprechen. Die Betreiber, der 63-jährige Flebbe voran, hoffen, dass ein Kinomagnet zur Weihnachtszeit der dritte Teil der „Hobbit“-Saga sein wird. Wenn Flebbes Visionen aufgehen werden, wird der „Hobbit“ nicht der einzige sein, der die Zuschauer in das neue Astor-Kino in der Nikolaistraße locken wird.
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