War bereits das zweite Feuerwerk des diesjährigen Internationalen Feuerwerkswettbewerbs in den Herrenhäuser Gärten, der 2015 sein 25-jähriges Jubiläum feiert, die Siegerperformance? Wenn die Jury ebenso beeindruckt von der Choreographie, Musikauswahl und dem gesamten Konzept der Spanier war wie das Publikum, führt an den Spaniern fast kein Weg vorbei, auch wenn hier und da die Tücken der Technik ihnen einen Strich durch die Rechnung machten, so dass die Choreographie an ein paar Stellen nicht ganz so sauber wirkte wie geplant.
Doch vor dem grandiosen Feuerwerk gab es für die 10.700 Besucher der erneut ausverkauften Veranstaltung erst einmal bei schönstem Wetter das umfangreiche Rahmenprogramm zu bestaunen.
Temperamentvoll wurden die Besucher am Eingang von der langbeinigen Flamenca und dem charmanten Torero begrüßt und auf einen feurigen spanischen Abend eingestimmt. Denn unverkennbar hat der spanische Maler Joan Miró eine der bunten Stelzenfiguren inspiriert! Und mit El Sol lachte dem Publikum die Sonne des Südens entgegen. Farbenfrohe Insekten und freche Käfer bereiteten eine vergnügliche insektoide Stimmung. Außerdem war ein komödiantischer Hühnerhaufen an der Sonnenuhr unterwegs und unterhielt das Publikum humorvoll und musikalisch. Ginella Caramella wanderte mit ihrem Haustier – einem treuen Stier über das Gelände und sorgte für komödiantische Unruhe. Selbst der legendäre Don Quijote war auf seinem Pferd Rosinante und seinem treuen Begleiter Sancho Panza in den Gärten zu finden.
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Im Gartentheater spielte die Band Jorge La Guardia y su Familia und vermischte klassischen Flamenco mit Gesang und Tanz mit neuen Stilelementen. Auf der Probenbühne verbreitete die 6-köpfige Latin-Rock-Band Ya Puso La Marrana gute Laune. Die Musiker heizten mit Cumbia und Son, mit Pop und Rock ein, uns liessen das Publikum dabei auch nicht außen vor. An der Freitreppe zeigten Annette Will & Chriss unglaubliche Balanceakte auf dem Schlappseil, sowie atemberaubende Jonglage mit jeder Menge Spaß. Auf der Kinderbühne brachte der junge Señor Momo das Publikum mit Comedy, Jonglage und Zauberei voller Poesie zum Schmunzeln und zum Träumen. Die großartige barocke Reitkunst, die beim Feuerwerkswettbewerb zur Tradition gehört, war am Westlichen Halbmond zu bewundern und zählte zu den beliebten Anlaufpunkten des Publikums.
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Die Pyrotechniker Ricardo Caballer Estellés und Ricardo Caballer Cardo, Enkel und Urenkel des Gründers von Ricardo Caballer SA (Gründungsjahr: 1881), haben alle Zutaten für ein atemberaubendes Feuerwerk im Gepäck. Die Pyrotechniker mit Firmensitz in Valencia sind nicht nur in ihrer Heimat mit dem größten Feuerwerks-Vertrieb aktiv, sondern auch international gefragt. Ricardo Caballer zählt zur größten Exportfabrik für Feuerwerke in Spanien. Die Kombination aus Tradition und neuen Technologien hat den Feuerwerkern eine internationale Reputation und zahlreiche Preise eingebracht. Immer wieder gelingt es den Spaniern, die Zuschauer emotional zu berühren. Ihre Feuerwerke stehen unter dem Motto: „Gefühle, die Worte oft nicht beschreiben können, lassen sich durch unser Feuerwerk ausdrücken.“
Das Feuerwerk setzte sich wie immer aus einem rund 4-minütigen Pflichtstück – in diesem Jahr „Sinfonie Nr. 9“ (Aus der Neuen Welt), 4. Satz: Allegro con fuoco (Ausschnitt), Antonín Dvořák – und einer etwa 20-minütigen frei gestalteten Kür zusammen. Für die Kür hatte das Team neben klassischen Musikstücken sogar das Titelthema der populären Fantasy-Serie „Game of Thrones“ im Programm, welches sich nahtlos in das Konzept einfügte.
Jetzt ist erst einmal Sommerpause. Das nächste Feuerwerk findet am 22. August statt.
Text: Steve Palaser (V.i.S.d.P.)
Fotos: Steve Palaser & Frank Mandrella
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