Großartige Stimmung im ausverkauften Musikzentrum
Neun Jahre ist es nun schon her, seit Camouflage mit „Relocated“ ihr letztes Studioalbum herausgebracht hat. Nun liegt mit „Greyscale“ endlich das neue Werk vor und die Tickets zur Tour verkaufen sich wie warme Semmeln. Bereits eine Woche vor dem Konzert am Sonntag, den 22. März konnte Veranstalter Protain „ausverkauft“ melden. Entsprechend lang war die Schlange am Einlass. Doch bevor Camouflage auftrat, heizten zunächst zwei Support-Bands, wie sie trotz elektronischer Klänge unterschiedlicher nicht sein könnten, den Fans ein.
Den Anfang machten die beiden jungen Damen von Black Nail Cabaret, die sowohl atmosphärischen, als auch clubtauglichen Electro boten. Durch die dunkle und markante Stimme von Sängerin Sophie wirkten manche Stücke schon fast wie Chansons. Nach weniger als 30 Minuten mussten die beiden aber leider schon die Bühne für den nächsten Support-Act räumen. Wobei hier der Begriff Special Guest sicher die zutreffende Bezeichnung wäre, denn der Berliner Sven Friedrich, der sowohl mit den Dreadful Shadows, als auch mit Zeraphine bereits seit Jahrzehnten einen hohen Bekanntheitsgrad in der Szene hat, ist auch mit seinem Electro-Projekt Solar Fake mit bereits drei Alben sehr erfolgreich unterwegs.
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Entsprechend enthusiastisch auch die Reaktion des Publikums, als Solar Fake mit einer kleinen „Best of“-Setlist loslegten. Von „Here I stand“ über „More than this“ bis hin zu einer Cover-Version von „It’s a Shame“ ging die Reise und selbst ein neues Stück vom kommenden vierten Album hatte Solar Fake im Programm. Nach einer kurzen Umbaupause enterten Camouflage die Bühne und sorgten mit einer tollen Mischung aus neuen und alten, schnellen und tanzbaren sowie warmen und emotionalen Klängen für eine geniale Atmosphäre. Man merkte sowohl Band, als auch Publikum an, dass sie mit Spaß bei der Sache waren.
Neben Stücken aus „Greyscale“ und dem Hit des vorletzten Albums „Me and You“ durften natürlich auch nicht die Klassiker fehlen, darunter „The Great Commandment“ und „Love is a Shield“. Letzteres kam aber erst als vorletzte Zugabe und Konzertbesucher konnten sich ebenso wie seine Bandkollegen über die Kuriosität amüsieren, dass Sänger Marcus Meyn sich ausgerechnet bei diesem Stück versang, was ihm ziemlich peinlich war. „Zum ersten Mal seit über 30 Jahren hab ich mich bei diesem Stück versungen – dafür gibt’s noch eine Zugabe“, verkündete der Sänger. Danach war aber wirklich Schluss und die Gäste wurden zufrieden in die hannoversche Nacht entlassen und freuten sich schon darauf, dass Camouflage nicht wieder neun Jahre braucht, um in Hannover zu gastieren.
Text & Fotos: Steve Palaser
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