Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums lud die Hannover Region Grundstücksgesellschaft (HRG) am Freitag, den 6. Dezember, Medienvertreter zu einem Pressetermin ein, um sowohl die bisherigen als auch künftige Projekte der HRG vorzustellen. Neben HRG-Geschäftsführer Mattias Böhle stellten sich auch Dr. Heinrich Jagau, HRG-Aufsichtsratsvorsitzender und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hannover und der stellvertretende HRG-Aufsichtsratsvorsitzende und Wirtschaftsdezernent der Region Hannover, Ulf-Birger Franz, den Fragen der Presse.
Gegründet am 15. Juli 1993 durch den Kommunalverband Großraum Hannover (KGH) und der damaligen Kreissparkasse Hannover, blickt die Hannover Region Grundstücksgesellschaft, kurz HRG, auf 20 Jahre erfolgreiche Arbeit für den Standort Region Hannover zurück. Zum 1. Januar 1998 trat die Stadtsparkasse in die Gesellschaft ein; heute sind Region Hannover und Sparkasse Hannover mit einer Beteiligung von jeweils 50 Prozent Gesellschafter des Unternehmens.
Entsprechend zufrieden zeigte sich auch Dr. Jagau: „Für die Sparkasse Hannover geht es bei der Beteiligung an der HRG nicht darum, große Gewinne zu erzielen. Wir freuen uns bereits, mit der HRG als seriösem Partner der Kommunen über die letzten 20 Jahre bewiesen zu haben, dass auch in einer Gesellschaft mit öffentlichem Auftrag kleine ‚Sparbuch-Renditen‘ zu erzielen sind. Der Mehrwert ergibt sich für uns daraus, dass wir die Entwicklung in der Region Hannover voranbringen!“ Die Sparkasse Hannover denkt hier langfristig, denn wenn sich die Unternehmen, die auf den über die HRG bereitgestellten Flächen bauen, in der Frage der Finanzierung an die Sparkasse Hannover wenden, ist das natürlich im beidseitigem Interesse. Dies bestätigt Dr. Jagau auch: „Die enge Zusammenarbeit mit dem Immobiliencenter der Sparkasse Hannover ermöglicht marktfähige und kundenorientierte Angebote.“ Dies gilt selbstverständlich sowohl für Gewerbeflächen als auch Wohnbauflächen.
Auf beiden Gebieten ist die HRG Experte, denn die Gründung seinerzeit kam primär wegen der verstärkten Nachfrage nach Grundstücken in beiden Bereichen zustande, es herrschte ein akuter Mangel an unmittelbar verfügbarem Wohnbau und qualifizierten Gewerbeflächen. Und so erschließt und verkauft die HRG als größte regionale Anbieterin regionsweit Gewerbe- und Wohnbauflächen. Dabei reicht das Spektrum des Unternehmens von der Klärung der planungsrechtlichen Fragen und dem Grunderwerb über die Ausschreibung, Auftragsvergabe und Tiefbauarbeiten bis hin zur Veräußerung einer Fläche. „In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat die HRG insgesamt rund eine halbe Million Quadratmeter Wohnbauflächen und rund 1,1 Millionen Quadratmeter Gewerbeflächen in zahlreichen Städten und Gemeinden in der Region Hannover entwickelt und vermarktet“, blickt HRG-Geschäftsführer Mattias Böhle auf 20 erfolgreiche Jahre zurück.
Bei den insgesamt 16 Wohnbauprojekten – überwiegend Einfamilienhausgebiete im Umland von Hannover – wurden mehr als 1.000 Grundstücke veräußert. Die größten Baugebiete lagen in Sehnde, Uetze-Hänigsen sowie in Neustadt. Weitere große Wohnorte entstanden in Burgdorf, Gehrden-Leveste, Lehrte und Hannover-Ahlem. Einige kleine Entwicklungsgebiete in Lehrte, Neustadt, Sehnde, Uetze und Mellendorf ergänzen das Portfolio der HRG. In diesen Wohnbauprojekten wurden in den vergangenen 20 Jahren insgesamt rund 35 Millionen Euro an Erschließungsbauleistungen investiert, die weitestgehend von regional ansässigen Betrieben erbracht wurden. „Die HRG hat zum richtigen Zeitpunkt Wohnbauflächen an interessanten Standorten bereitgestellt“, stellt Dr. Jagau erfreut fest.
Die Gewerbeflächen sind das zweite Standbein des Unternehmens. Durch Neuansiedlungen von Unternehmen sowie durch die Expansion ansässiger Betriebe entstand in den vergangenen Jahren regionsweit neuer Raum für die Wirtschaftsentwicklung. „Dank der guten Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung der Region hat die HRG zahlreiche Ansiedlungen und Erweiterungen von Betrieben ermöglicht“, freut sich Ulf-Birger Franz.
Der Airport Business Park in Langenhagen und das Güterverkehrszentrum (GVZ) in Lehrte gehörten auch zu den Erfolgen der HRG. Hier findet die Logistikbranche seit 2007 Raum für großflächige Ansiedlungen und Tausende Beschäftigte arbeiten in den Gewerbebetrieben, die auf den Grundstücken der HRG errichtet wurden.
Neben den oben genannten zwei Standbeinen hat die HRG noch ein weiteres für sich entdeckt – die Umnutzung von Flächen. Hier wurden als bekannteste Beispiele die Entwicklung einer Kartonagenfabrik in Mellendorf zu einem attraktiven Wohnquartier und der Umbau der Hautklinik in Hannover-Linden zu einem hochattraktiven urbanen Wohnstandort am Ufer der Ihme genannt. HRG-Geschäftsführer Mattias Böhle sieht die Gesellschaft für die Zukunft gut aufgestellt. „Die HRG ist ein seriöser und kompetenter Partner der Kommunen in der Region Hannover, egal ob es um große Wohnbaugebiete oder Flächen für die Logistikwirtschaft, kleine Nachverdichtungsflächen, Umnutzungsprojekte für Altstandorte oder regional bedeutsame Gewerbestandorte geht“, so Böhle.
Auch Dr. Jagau zieht eine positive Bilanz der letzten 20 Jahre. „Es ist eine sehr erfreuliche Gemeinschaft, mit der wir sehr zufrieden sind, da es fast nur Erfolgsgeschichten gab“, so Dr. Jagau. Ulf-Birger Franz sieht die HRG ebenfalls als zentralen Ansprechpartner, wenn es um das Verfügbar machen von guten Flächen geht, wobei er aber auch betont „brachliegende Flächen einer neuen Nutzung zuzuführen ist eine sehr mühsame Arbeit, Aber wir brauchen diese Flächenentwicklung in der Region Hannover.“
Die HRG ist also seit 20 Jahren ein Marktteilnehmer mit vielfältigen Aufgaben, darunter auch, einer Zersiedelung entgegenzuwirken. Dabei ist auch eine schnelle Verfügbarkeit der infrage kommenden Flächen wichtig. HRG-Geschäftsführer Mattias Böhle bringt es auf den Punkt: „Flächen werden immer gebraucht – uns geht es darum, Flächen so zu entwickeln, dass sie auch in den nächsten 20 Jahren noch attraktiv sind!“
Text & Fotos: Steve Palaser
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