Was haben die Favelas in Rio de Janero, ein dänisches Kind mit Down-Syndrom und eine polnische Hochzeit gemeinsam? Sie sind alles Motive für Fotostrecken. Hochwertige Fotostrecken, die von drei Fotografen geschossen wurden und nun im 4. lumix festival für jungen Fotojournalismus in Kooperation mit dem neu gegründete Verein zur Förderung der Fotografie in Hannover e.V. gemeinsam mit der Hochschule Hannover und mit Unterstützung von der FotografInnen-Vereinigung Freelens gezeigt werden. Neben diesen drei Fotografen können Fotointeressierte von morgen, Mittwoch, 18. bis Sonntag, 22. Juni noch Projekte von 57 weiteren jungen Nachwuchs-Qualitätsfotografen aus 23 Ländern bestaunen.
Von internationalen Fotografen eingesendet wurden weitaus mehr Bewerbungen: 1200 aus 71 Ländern ( u.a. Deutschland, Lettland, Guatemala, Argentinien) um genau zu sein. Daraus musste eine Jury bestehend aus Prof. Dr. Rolf Nobel (Fotografieprofessor an der Hochschule Hannover), Isabel Winarsch (Organisationsleiterin des Festivals), Stefanie Rejzek (Artdirektorin bei Freelens) sowie Paula Tamm (Geschäftsführerin der Freelens-Foundation) mussten eine Auswahl treffen. 2012 kamen über 30 000 Gäste auf das Festival, die sich diese Auswahl damals angeschaut hatten. Gezeigt werden jetzt die Arbeiten auf dem ehemaligen Expogelände auf acht Ausstellungsflächen (A-H), die alle bis auf eine (G) sogar barrierefrei sind. U.a. kann man die Bilder erstmals als Open-Air-Ausstellung als Ausgleich für den nicht zu nutzenden Deutschen Pavillon im Gärten im Wandel und im ehemaligen Tschechischen Pavillon sehen.
»Von der Qualität der Ausstellungen betrachtet, glaube ich, dass wir in diesem Jahr bis jetzt das beste und thematisch breiteste Lumix Festival erleben werden“, meint Rolf Nobel. Damit kann er Recht haben: Aktuelle Ereignisse wie dieAuseinandersetzungen auf dem Kiewer Majdan, brisante Themen wie zu Homphobie in Russland oder einfühlsame Geschichten über die Hoffnung auf den Ölboom im mittleren Westen der USA – das sind nur drei Beispiele, die eine immense Bandbreite an den gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Themen in den 60 Ausstellungen des diesjährigen Lumix Festivals widerspiegeln.
Die Liste der wichtigsten internationalen Auszeichnungen, mit denen viele der diesjährigen Lumix-Teilnehmer ausgezeichnet sind, ist lang: Pictures of the Year, Unicef – Foto des Jahres, Sony World Photography Award. Zehn Teilnehmer haben bereits den World Press Photo Award, den Oscar in der Fotografiebranche, gewonnen – unter anderem Julius Schrank, Fotografie-Studierender an der HsH, der 2014 den ersten Preis in der Kategorie„Daily Life“ erhalten hat.

Felix Kleymann, Austellender Fotograf mit seinem Fotoprojekt „Pacificacao“ über die Befriedung von Rios Favelas
Die beste Arbeit des Festivals wird mit dem Freelens-Award ausgezeichnet, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Drei weitere Arbeiten werden mit lobenden Erwähnungen geehrt, jeweils dotiert mit 1.000 Euro. Außerdem stiftet das Elektronikunternehmen Panasonic bereits zum dritten Mal den Lumix Multimedia Award mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro für die beste Multimedia-Produktion. 21 ausgewählte Arbeiten aus knapp 200 Mutlimedia-Bewerbungen, die von den jungen Fotojournalisten aus 37 Ländern eingereicht wurden, nehmen am Wettbewerb teil und werden während des Festivals im sphärischen Kinosaal des Planet MID, eines der markantesten Expo-Pavillons, gezeigt.
Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Portfolio-Sichtungen und Podiumsdiskussionen zu diversen Themen rundet das Ausstellungsangebot der fünf Festivaltage ab.

Mario Wezel, Austellender Fotograf mit seinem Fotoprojekt „One in Eight Hundred“ über ein dänisches Mädchen mit dem Down-Syndrom
Die internationale Fotobranche präsentiert sich auf der großen Fototechnik-Schau im Atrium des Design Centers.
Acht weltbekannte Fotografen kommen an den fünf Tagen zum Fotofestival nach Hannover: Die Vorträge von Ragnar Axelsson, Gerd Ludwig, Alixandra Fazzina, Zed Nelson, Justin Jin, Rob Hornstra und Maxim Dondyuk stehen bereits fest. Sie zeigen allen Fotografiebegeisterten ihre Fotoarbeiten, erzählen über die bewegendsten Momente des Berufsalltags und teilen mit den jungen Kollegen ihr Wissen und ihre Erfahrung.
Wo? Expo-Gelände (Linie 6 Messe Ost), Desgin Center, Hochschule Hannover
Fakultät III – Medien, Information und Design, EXPO-Plaza 2, 30539 Hannover
Wieviel? Die Eintrittskarten für das Lumix Festival sind an der Tageskasse im Design Center
erhältlich. Eine Karte für Erwachsene kostet 10 Euro/ermäßigt 7 Euro und ermöglicht den
Besuch der Ausstellungen an allen fünf Tagen sowie der Fototechnik-Schau bis zum
Sonntagabend. Der Eintritt zu den Vorträgen kostet 3 Euro.
Ein Ausstellungskatalog ist auch erhältlich. Er kostest 20 Euro.
Ab sofort kann man Gutscheine für die Eintrittskarten zum 4. Lumix Fotofestival kaufen. Der
Gutschein ermöglicht den Besuch an allen Festivaltagen und kann an den Kassen eingelöst
werden. Erhältlich sind die Gutscheine im Festivalbüro (Expo Plaza 2, Raum C 5.11), in der
zentralen Bibliothek der Hochschule Hannover (Ricklinger Stadtweg 118), in der Galerie für
Fotografie (Eisfabrik/Seilerstraße 15 D) und im Lindener Kameraladen Enjoyyourcamera
(Stephanusstraße 23). Außerdem können wir Ihnen die Gutscheine per Post schicken –
Bestellungen senden Sie bitte an fotofestival@hs-hannover.de.
Das Festival-Team bietet außerdem kostenlose Führungen für Schulklassen an: Die
Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen. Die Eintrittskarte für Schüler kostet in
diesem Fall nur 3 Euro.
Wann? Mittwoch, 18. bis Sonntag, 22. Juni, Die Ausstellungen und die Fototechnik-Schau sind täglich von 10.00 bis 20.00 Uhr zu sehen.
Weitere Informationen erhalten Sie auf www.fotofestival-hannover.de.
Foto oben und Beitragsbild: Lumix-Festival, andere: Frank Mandrella