RingCon 14 – Der Freitag

Manu Bennett singt die Deutschlandhymne....

Manu Bennett singt die Deutschlandhymne….

Da auf einer RingCon von Anfang bis Ende immer mehrere Programmpunkte parallel ablaufen, ist es nicht möglich, an allen angebotenen Veranstaltungen teilzunehmen, so dass es für den geneigten Con-Besucher ratsam ist, bereits im Vorfeld einen Blick auf das Programm zu werfen und sich seinen individuellen „Con-Terminplaner“ zusammenzustellen. Ebenso können auch die Medienvertreter sich nicht überall gleichzeitig aufhalten, so dass eine detaillierte Wiedergabe der einzelnen Panels auch nur sehr subjektiv wäre, da viele interessante Panels, die parallel stattfanden, keine Erwähnung finden würden. Also habe ich mich entschlossen, einen allgemeinen Überblick über einige Highlights des jeweiligen Tages wiederzugeben. Denn jede Berichterstattung bleibt zwangsläufig hinter dem Live-RingCon-Erlebnis zurück, da sie nicht das Flair, die Atmosphäre und die vielen Zusammentreffen mit alten und neuen Freunden, die großer Teil des Con-Erlebnisses sind, wiedergeben können.

Bereits ab 12 Uhr hatten die Con-Besucher die Qual der Wahl, einen Vortrag zu besuchen, an einem der zahlreichen Workshops teilzunehmen, den Händler-Raum zu durchstöbern, sich die Kunstausstellung anzusehen, oder sich einfach nur mit neuen und alten Bekannten auszutauschen. Drachenfreunde lauschten dem Vortrag von Daniel Schäfers, der sich mit „Drachen in den Medien – Der Mythos Drache: Von Smaug bis Tabaluga“ beschäftigte, während Game of Thrones-Fans sich Robert Vogels Vortrag über Fanfilme zur Serie anschauten. Ratefreunde machten beim Tolkien-Quiz der Deutschen Tolkien Gesellschaft (DTG) mit und stimmlich Begabte nahmen am Chor-Workshop teil. Und dies waren nur die Programmpunkte, die um 12 Uhr starteten.

Der Schauspiel-Workshop von Lori Dungey begann um halb eins und um 13 Uhr waren wieder Entscheidungen gefragt. Zum Vortrag über die Game of Thrones Ausstellung, zum Workshop für elbische Schriftzeichen oder doch lieber zum alljährlichen Video-Contest?

Um 14 Uhr buhlten sogar gleich fünf Programmpunkte um die Gunst der Besucher. Während Stefan Servos das Schema der Heldenreise erklärte, widmete Anja Stürzer sich den postmodernen Helden und in zwei thematisch weit auseinanderliegenden Workshops konnten Besucher sich entweder ihren eigenen Schmuck basteln oder lernen, wie man nach der Zombie-Apokalypse überlebt. Im Hauptsaal stellten sich derweil die Schauspieler Finn Jones und Alfie Allen aus Game of Thrones den neugierigen Fragen ihrer Fans.

Foto-Galerie RingCon 14 Freitag 1:

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Nach dem Duo enterten das Schauspieler-Trio Anatole Taubman, Ken Dukem und Tom Hopper ihr „Northmen – A Viking Saga“ die Bühne zu einem spannenden und abwechslungsreichem Panel. In den anderen Sälen fand derweil ein Rüstungsbau-Workshop für Cosplayer, ein Update über aktuelle Fantasy-Fanfilm-Projekte sowie eine Lesung von Autorin Laura Jane Arnold statt, die aus ihrem Roman „Das Licht in der Dunkelheit“ las.

Um 16 Uhr startete der ambitionierteste Workshop der RingCon 14. Tommy Krappweis hatte sich vorgenommen, innerhalb der drei Con-Tage einen Fanfilm zu drehen, produzieren und mit SFX zu versehen und das fertige Produkt am Sonntag bei der Closing Ceremony zu zeigen. Der erste Teil des Workshops konzentrierte sich auf das grundlegende, nämlich dem Dreh des Materials, mit dem man im Weiteren arbeiten würde. Parallel widmete sich Julian Eilmann den Romantischen Landschaften in Tolkiens Werk und in Sabrina Schmitts Prosthetics und Silikonmasken-Workshop drehte sich alles um die Herstellung und Optimierung von Elfenohren, Orknasen, Wunden und Narben, um dem eigenen Cosplay-Outfit den letzten Schliff zu geben.

Um 17 Uhr folgte das letzte Parallelprogramm des Nachmittags mit der Hipsterfangirlfashion, einem Blick in die History of Middle Earth und dem Panel von Riley Smith aus True Blood, der sympathisch und bescheiden die Fragen der Fans beantwortete und sich mit einem großen Dank an selbige verabschiedete, bevor das erste ganz große Highlight einer jeden RingCon begann, die Opening Ceremony. Zu diesem Ereignis gab es auch keine Parallelveranstaltungen, so dass der Hauptsaal des Maritims sich schnell gut füllte, während noch die Trailer der diversen Sponsoren gezeigt wurden. Als das Moderatoren-Duo Lori Dungey und Nessi die Bühne betraten, gab es den ersten großen Applaus. Die beiden führten kompetent und witzig durch die Opening Ceremony und bildeten beinahe einen würdigen Ersatz für Mark Ferguson. Lori, die schon auf den letzten Ring-Cons als „Mini-Mark“ brillierte, verpasste Nessi dann auch noch den passenden Namen „Deutsch-Mark“, sehr zur Freude des Publikums.

Foto-Galerie RingCon 14 Freitag 2:

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Durch die schiere Menge an Stargästen und Vortragenden wurden diese nicht einzeln, sondern in kleinen Gruppen auf die Bühne gerufen, wobei jede(r) einzelne auch ein Begrüßungsstatement ans Publikum richten durfte. Die Bühne war bereits nach der Vorstellung der Vortragenden, Autoren und Workshop-Leitern recht gut gefüllt, so dass alle ein wenig zusammenrücken mussten, als die Stars die Bühne betraten. Und bereits hier bekam man einen ersten Eindruck davon, dass Sebastian Roché wohl ein besonders unterhaltsamer Con-Gast werden dürfte, denn er beließ es nicht bei einem kurzen „Hallo“ wie seine Kollegen, sondern brachte einen Spruch nach dem anderen und wollte das Mikro gar nicht mehr aus der Hand geben.

An der Reihenfolge, in der die Stars vorgestellt werden, kann man zumeist bereits erkennen, welche die „wichtigsten“ sind, da diese immer zuletzt begrüßt werden. Anhand dieser Indizien kann man nun eindeutig sagen, dass die RingCon zur ThronesCon geworden ist, denn die anwesende Schauspieler-Riege aus Game of Thrones betrat als letztes die Bühne. Nach ihnen folgte mit Manu Bennett (Azog) zwar noch ein Schauspieler aus der Hobbit-Trilogie, aber da er nun mal der Einzige war, kann man ihn ruhig als Alibi bezeichnen, endlich mal wieder jemand Neues aus der Welt der Tolkien-Verfilmungen zu Gast zu haben. Er erwies sich durch sein charismatisches Auftreten zwar auch schnell als Publikumsliebling, aber das ändert nichts daran, dass der Anteil an Akteuren aus „Herr der Ringe“ dieses Mal sehr dürftig war für eine Con namens RingCon, die 2001 auch als reine „Herr der Ringe“-Con ins Leben gerufen wurde. Lori Dungey und Craig Parker zählen nicht, da die beiden fast jedes Jahr dabei sind und als Maskottchen der Con praktisch zum Inventar gehören. Dass die RingCon sich über die Jahre als Fantasy-Con breiter aufgestellt hat, um mehrere Fangruppen anzusprechen, ist zwar grundsätzlich positiv, doch wäre es dennoch schön, wenn zur RingCon 15 mehr als nur ein Stargast aus der Tolkien-Film-Franchise kommen würde.

Foto-Galerie RingCon 14 Freitag 3:

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Damit dies nicht als negative Kritik an der RingCon 14 verstanden wird, sei noch einmal betont, dass die Gästeliste bei der Opening Ceremony sich durchaus sehen lassen konnte und die Veranstalter trotz widriger Umstände durch kurzfristige Schauspielerabsagen ein tolles Programm und Line-Up auf die Beine gestellt haben. Nach der Opening Ceremony verteilten sich die Besucher wieder auf dem Con-Gelände. Die Mehrzahl blieb im Hauptsaal, um das Panel von Manu Bennett zu verfolgen, einige hörten Dr. Christian Weichmanns Vortrag über Tolkiens Reisen und wieder andere nahmen am Likörworkshop inklusive Verkostung teil. Bennetts Panel war mehr als nur eine gewöhnliche Frage und Antwortrunde. Er erzählte von seinen persönlichen Schicksalsschlägen, wie er innerhalb von zwei Wochen seinen Bruder und seine Mutter durch Autounfälle verloren hatte, wobei er beim Unfall seiner Mutter mit im Wagen saß und aus dem Auto geschleudert wurde, was ihn ins Koma brachte und seine Narben im Gesicht erklärte. Insgesamt ein sehr persönliches und intimes Panel, bei dem er auch über die Dreharbeiten beim Hobbit berichtete und das Publikum mit dem neuseeländischen Haka-Tanz beeindruckte, wobei Lawrence Makaore das vor einigen Jahren auf der RingCon besser konnte. Den Abschluss des Abends bildete das kurzweilige Panel mit Kristian Nairn, Luke Barnes und Daniel Portman aus Game of Thrones, bevor das offizielle Tagesprogramm endete und die Conbesucher sich zu einer der zahlreichen offiziellen (DTG, RingCon) oder inoffiziellen (Room-Partys) Con-Partys begaben, um den ersten RingCon-Tag gebührend ausklingen zu lassen.

Text: Steve Palaser

Fotos: Lothar Kaesler

Weiterführende Links:

RingCon

Maritim Bonn

HobbitCon

Game of Thrones

Northmen – A Viking Saga

Peter JacksonsHobbit

Deutschen Tolkien Gesellschaft (DTG)

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Über Steve

Steve Palaser ist Freier Journalist & Übersetzer DE - EN, EN - DE Mehr Info unter dem Button "Unser Team" oder bei Google - da er zumindest deutschlandweit der Einzige mit diesem Namen ist! Ein echtes Unikat!

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