RingCon 14 – Der Sonntag und Fazit

Sebastian Roché rockt die RingCon

Am letzten Tag einer jeden Con setzt immer so etwas wie der Con-Blues ein, dies war auch auf der RingCon 14 nicht anders. Die Besucher wussten, dass sich die Closing Ceremony näherte und die Zeit bis dahin verging irgendwie gefühlt schneller als gewünscht. Sei es bei den letzten Runden der zahlreichen Workshops (Chor, Rüstung, Schminken, etc. – siehe Freitag & Samstag) oder den letzten Panels und Vorträgen.

Im Hauptsaal eröffnete Stefan Servos den Tag mit einem Blick auf das große Finale der Hobbit-Filmtrilogie, während im Saal Beethoven den ganzen Vormittag die zweite Autogrammstunde der Con stattfand. Bernhard Eickenberg setzte sich mit Improvisierten Storytelling auseinander und Thilo Ewers von der SFX-Firma Pixomondo berichtete von der Erstellung der Spezialeffekte der ersten Season Sleepy Hollow. Aber das erste wirkliche Highlight des Sonntags für alle Nichtautogrammsammler war das alljährliche Streitgespräch zwischen Stefan Servos und Friedhelm Schneidewind, die sich über die ersten beiden Teile der Hobbit-Verfilmung stritten. Sehr kurzweilig und von beiden Seiten sorgten gute Argumente dafür, dass der Zuhörer beide Positionen nachvollziehen konnte, was bei Streitgesprächen und Diskussionen jeder Art ja das A und O ist, denn den Gesprächspartner von seinem eigenen Standpunkt zu überzeugen, gelingt in den seltensten Fällen. Wenn er aber meine Haltung zumindest verstehen und nachvollziehen kann, hat die Diskussion ihren Zweck.

Dr. Weichmann warf einen Blick auf das Simarillion und nach der Autogrammstunde war es auch für die Schauspieler an der Zeit ihre letzten Panels abzuhalten. Den Anfang machte Manu Bennett, bevor die beliebten Gruppen-Panels folgten. Das GoT-Panel war abwechslungsreich und spaßig, den absoluten Overkill im positiven Sinne lieferte aber das Vampire Diaries Panel mit Sebastian Roché und Nate Buzolic. Das Sebastian ein unberechenbares Energiebündel mit losem Mundwerk war, wusste man bereits von den Panels zuvor. Doch Nate wollte ihm in nichts nachstehen und so entwickelte sich das wohl beste Panel der diesjährigen RingCon. Es hielt die beiden nicht auf der Bühne, sie mischten sich unter die Fans und waren so witzig und unterhaltsam, dass man klar sagen muss, dass jeder, der nicht dabei war, etwas verpasst hat. Dass Sebastian nebenbei 30 Liegestütze gemacht hat und die deutsche Variante von „Shut up, Sebastian“ gelernt hat, waren dabei nur Nebeneffekte. Eine großartige Show, die auch vom Improvisationstheater des Kiwi-Panels nicht getoppt werden konnte, auch wenn selbiges wie immer spaßig war.

Foto-Galerie RingCon 14 Sonntag 1:

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Allerdings war der Kiwi-Anteil des Kiwi-Panels gering. Neben Lori war zwar der Samstag eingetroffene Craig Parker dabei, jedoch mussten ein australischer Standup-Comedian und zwei deutsche Kollegen hinzustoßen, um das Impro-Theater entsprechend gestalten zu können. Die Zeit verging wirklich wie im Fluge, denn es war schnell 17 Uhr und Zeit für die Closing Ceremony, die von Nessi, Lori und Craig moderiert wurde, wobei Craig von Lori den Namen „Sexy Mark“ verpasst bekam. Die Closing bot bis auf die Abschieds-Statements der Vortragenden und Stars auch noch einige Highlights, darunter die Preisvergabe für den Kunst-und Modellwettbewerb, den Sieger des Video-Contests und die Präsentation des Chorworkshops, der eine gänsehauterregende Interpretation der „Herr der Ringe“-Melodien wiedergab.

Tommy Krappweis und sein Team präsentierten tatsächlich den fertigen Kurzfilm, den sie übers Wochenende gedreht, produziert, geschnitten und mit Effekten versehen hatten, wobei Tommy betonte, dass das ganze wegen des Zeitdrucks sehr stressig war. Das Video wird auf Youtube zu sehen sein. Ein weiteres emotionales Highlight ist jedes Jahr das Con-Abschiedsvideo mit Impressionen des Wochenendes. Das war auch dieses Mal der Fall. Ein besonderer Moment war auch die Verabschiedung der Schauspieler. Normalerweise winken die Schauspieler und Vortragenden am Ende, wenn sie alle gemeinsam auf der Bühne versammelt sind, noch einmal, verschwinden Backstage und kommen aufgrund der Standing Ovations noch einmal auf die Bühne zurück. Diesmal machte die komplette Riege eine lange Polonäse quer durch den Hauptsaal inklusive Balkon. Ein wirklich einzigartiges Erlebnis, wie man es nur auf der RingCon zu sehen bekommt. Als sie dann zum letzten Mal Backstage verschwanden, war die RingCon 14 offiziell vorbei und die Conbesucher machten sich auf den Heimweg, während sich der Con-Staff auf der Hauptbühne zum alljährlichen Gruppenfoto versammelte. Wenn man sieht, wie viele fleißige ehrenamtliche Helfer für einen reibungslosen Ablauf der Con sorgen, so muss man ihnen und den Veranstaltern großen Respekt aussprechen, dass sie es immer wieder hinbekommen, einen derart gelungenen Event in der Größenordnung hinzubekommen.

Foto-Galerie RingCon 14 Sonntag 2:

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Fazit: Die RingCon 14 war wieder einmal eine Fantasy-Con mit vielen Höhepunkten, die den Besuchern lange im Gedächtnis bleiben wird. Die Idee, sich beim Kostümwettbewerb auf Cosplay zu konzentrieren, war sehr gut und hat den Contest noch einmal aufgewertet. Überhaupt war Kreativität eigentlich das Obertheme, dass die Con durchzogen hat wie ein roter Faden. Egal ob Workshops, Wettbewerbe, Panels oder Vorträge – auf der RingCon 14 wurde Kreativität gefeiert, sowohl die eigene als auch die von anderen. Die immer freundliche, respektvolle Atmosphäre sorgte dann auch für solch spontane Aktionen wie der Polonäse der Stars bei der Closing. Und wenn die Veranstalter sich an die Planung der nächsten RingCon setzen, die am Halloween-Wochenende 2015 (30. 10. – 1. 11. 2015) im Maritim Bonn stattfinden wird, sollten sie schauen, ob es möglich ist, den überraschenden Publikumsliebling bzw. das Energiebündel mit losem Mundwerk Sebastian Roché wieder dabei zu haben, denn seine Panels waren beste Werbung für die Qualitäten der RingCon. Und der eine oder andere „Herr der Ringe“-Akteur würde auch nicht schaden. Aber vor der RingCon steht ja zu Ostern 2015 erst einmal das nächste Con-Highlight für Fantasy- und Tolkien-Fans im Maritim Bonn an – die HobbitCon 3. Neben haufenweise Zwergedarstellern aus der Trilogie ist auch Publikumsliebling Sylvester McCoy wieder dabei, der nicht nur den Radagast in den Hobbit-Filmen verkörpert, sondern auch als siebter Doctor aus Doctor Who bekannt ist. Mehr zur HobbitCon demnächst hier.