25 Jahre touren die Könige der Spielleute nun schon durch die Lande. Dabei haben sie viel erlebt. Von Mittelaltermärkten bis zu großen Festivals, mit „Cantus Buranus“ haben sie sich selbst bereits vor einigen Jahren ein künstlerisches Denkmal gesetzt.
In all den Jahren gehört es bei einer derart großen und umtriebigen Band auch dazu, dass sich Veränderungen in der Besetzung ergeben. Teufel, Ardor vom Venushügel, Meister Selbfried, Patrick der Kalauer sind nur einige der Musiker, die eines Tages aus unterschiedlichsten Gründen andere Wege eingeschlagen und die Band verlassen haben. Von den Gründungsmitgliedern sind nur noch Sänger Castus Rabensang und Wim dabei, wobei die aktuelle Tour zum 25-jährigen Bandjubiläum zugleich auch die Abschiedstour für Wim sein wird. Bei ihrem Auftritt am 21. Januar 2015 im hannoverschen Musikzentrum demonstrierten sie einmal mehr, dass sie den Titel Könige der Spielleute nicht ohne Grund tragen.
So fungierten sie als ihre eigene Vorband, wie ein gesundheitlich durch eine Erkältung und damit auch stimmlich etwas angeschlagener Castus zur Begrüßung nach den ersten Stücken erklärte. Und tatsächlich, nach knapp einer halben Stunde verabschiedeten sich die sieben Bandmitglieder für eine Pause von der Bühne, bevor sie ihr Hauptset spielten. Die Auswahl der Stücke hat für diese Jubiläums-Tour nicht die Band selbst übernommen, sondern die Fans, die im Internet bestimmen konnten, welche Stücke Corvus Corax an der jeweiligen Location spielen sollen. Ein gelungenes Konzept, denn so bekamen die Fans auch mal wieder Titel live zu hören, die die Band in letzter Zeit nicht mehr so häufig gespielt hat.
Foto-Galerie Corvus Corax 1:
Zu den ausgewählten Stücken gehörte natürlich auch die „Ballade de Merci“, „Trinkt vom Met“, bei dem die Fans in den ersten Reihen von der Band mit selbigem versorgt wurden, sowie „Mille Anni Passi Sunt“, „Venus Vina Musica“ und der Fan-Favorit „Platerspiel“, bei dem die Fans mitsingen konnten, was sie auch taten. Das Publikum im Musikzentrum hatte viel Spaß mit der Band und auch Corvus Corax wirkte ausgelassen. Ihre Performance war alles andere als statisch, wechselten die Musiker auf der eigentlich fast für sie zu kleinen Bühne ständig ihre Plätze, selbst die fürs Schlagwerk verantwortlichen Hatz, Harmann und Steve kamen für gelegentliche Gesangseinlagen nach vorn. Und die Dudelsackspieler verausgabten sich förmlich mit ihrer Performance, die so manche Metalband neidisch gemacht hätte.
Foto-Galerie Corvus Corax 2:
Nur Castus wirkte gesundheitsbedingt etwas zurückhaltender als gewohnt. Nach dem Hauptset kamen sie natürlich noch einmal für eine Zugabe zurück auf die Bühne, so dass sie insgesamt locker über zwei Stunden gespielt haben – Respekt an die Lungen der Dudelsackspieler! Die Fans waren von der einzigartigen Musik der Band begeistert und es bleibt zu hoffen, dass Corvus Corax sich nicht zu lange Zeit lässt, Hannover wieder einen Besuch abzustatten, egal in welcher Besetzung!
Text & Fotos: Steve Palaser
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