Das Ende einer Ära

ringconfr06112015430RingCon 15 – der Freitag

Die schlechte Nachricht vorweg: Die RingCon 15 wird bis auf weiteres die letzte gewesen sein. Veranstalter Dirk Bartholomä hat die Gründe dafür auf der Startseite der RingCon-Homepage veröffentlicht und sie sind leider durchaus nachvollziehbar. Bleibt zu hoffen, dass die HobbitCon am ersten Aprilwochenende 2016 ein großer Erfolg wird, damit uns wenigstens eine große Fantasy-Con erhalten bleibt. Die schlechte Nachricht war aber ebenso wie die beiden Absagen von Jeff Kober und Craig Parker kurz vor der RingCon 15 kein Grund, die letzte RingCon nicht zu einer einzigen großen Party zu machen.

Das Programm war auch in diesem Jahr wieder ebenso vielfältig wie spannend. Bereits um 12 Uhr mittags ging es mit den ersten Vorträgen und Workshops los. Während Steffi Esser sich in ihrem Vortrag zur Serie „Teen Wolf“ damit beschäftigte, inwieweit „Teen Wolf“ sich demonstrativ von dem weltweit erfolgreichen „Twilight„-Modell der supernatürlichen Teenie-Romanze distanziert und warum es dennoch immer wieder in die Consent-Falle tappt, fand anderenorts die erste Übungseinheit des beliebten Chor Workshops von Kerstin-Anja Münderlein statt. Zeitgleich gab Robert Vogel einen Überblick über Filme zu und über Rollenspiele. Diese waren in den letzten Jahren ein Thema, das sich besonders unabhängige Filmemacher vorgenommen haben, denn Hollywood-Produktionen erfüllten eigentlich nie die Erwartungen der Fans oder wurden letztendlich nicht realisiert wie der groß erwartete Film zu DAS SCHWARZE AUGE.

Bilder-Galerie 1:

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Der Zeichen-Workshop hatte ebenfalls schon seine Pforten geöffnet und Frank und Marion Müller berichteten über die Entstehung der „Game of Thrones“ Talks, die SKY Deutschland dieses Jahr produziert hat. Marion durfte als Superfan und Expertin auch vor die Kamera treten. Dieser Vortrag lieferte einen Blick hinter die Kulissen: Wie war das Studio aufgebaut? Was haben unsere deutschen Schauspieler in den Drehpausen erzählt? Und wie fühlt es sich an mit einem echten Wolf zu filmen? Renate Knobloch-Maas führte ihre Zuhörer in die Geheimnisse der Elbenschrift Tengwar ein und mit Chase Coleman, der in der Serie „The Originals“ den Werwolf Oliver verkörpert, hielt auch der erste Schauspieler sein Q & A Panel, dicht gefolgt vom Panel von Sarah Hagan, die in „Buffy“ die Amanda spielte.

Eine Lesung stand als nächstes auf dem Programm, und zwar von Lisa Sauer, die aus ihrer Ewigkeits-Saga, vorlas, einer Fantasy Buchreihe bestehend aus vier Bänden. Band 1 „Die Macht der Ewigkeit“ handelt von dem Streben zweier Vampire, ihrer schrecklichen Natur abzusagen. Ein romantisches Fantasy Abenteuer über Liebe, Freundschaft, Akzeptanz und Selbstfindung. Barbara Rubel und Kathleen Mrosk zeigten in ihrem Westeros und Mittelerde Schmuckworkshop, wie man eine Kette und ein Bettelarmband mit passenden Anhängern selbst erstellen kann. Parallel dazu stellten sich Finn Jones und Amrita Acharia beim Game of Thrones Panel den Fragen ihrer Fans.

Bilder-Galerie 2:

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Danach referierte RingCon-Mitgründer Stefan Servos passenderweise über Westeros und die Geburt der Mythologie. Uta David verriet Tricks in ihrem Schminkworkshop und Denise Burkhard referierte über den Charakter von Dolores Umbridge aus Harry Potter. Mit Ian Beattie war zeitgleich der nächste Game of Thrones Schauspieler an der Reihe, sich den Fragen der Fans zu stellen, was er auf unheimlich humorvolle Art tat. In dieser Stunde war die Qual der Wahl, welche Veranstaltung man besuchen sollte, besonders schwierig, denn es lief so viel spannendes gleichzeitig. Während Frank Hettler die Teilnehmerbeiträge des Videocontests vorstellte, diskutierten Barbara Rubel und Kathleen Mrosk darüber, wie Fans sich mehr für Charity einsetzen können. Feliciana Mokry hielt ihren Perlendrachen-Workshop und Harry Mellling und Jessie Cave aus den „Harry Potter“-Filmen hielten ihr erstes Panel. Die Hipsterfangirlfashion-Mädels demonstrierten, wie man coole Hunger Games-Looks kreieren kann und Christian Weichmann beleuchtete die Entwicklung von Sauron in Tolkiens Werk.

Nun war es bereits Abend geworden und die richtigen Highlights standen an. Mit „Middle Earth got Talent“ präsentierten Hydra Forge eine witzige Talentshow als Persiflage auf einschlägig bekannte Casting-Shows und dann stand auch schon die große Opening Ceremony an, bei der alle Vortragenden, Autoren und Schauspieler auf die Bühne geholt wurden, um die Fans zu begrüßen und durch die wie gewohnt kompetent und humorvoll Moderator Mark Ferguson führte. Leider waren noch nicht alle Stars da, da einige wegen Dreharbeiten erst Samstag eintrafen, aber auch so war die Bühne schon fast überfüllt. Einen besonderen Applaus bekamen die „Outlander“-Darsteller und die Autorin der Romanvorlage. Aber auch Jack Gleeson, der in „Game of Thrones“ den verhassten King Joffrey spielte, wurde mit frenetischem Beifall begrüßt.

Bilder-Galerie 3:

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Nach der Opening hatte man erneut die Qual der Wahl: Im Hauptsaal bleiben und das Panel von „Spartacus“-Darsteller Liam McIntyre verfolgen oder doch lieber die „Ghostsitter“-Lesung von Tommy Krappweis miterleben? Beide Panels hatten ihre Highlights. Während „Bernd das Brot“-Erfinder Tommy Krappweis davon berichtete, wie er sich mit seinem Lektor gestritten hat und das die „Mara und der Feuerbringer“-Verfilmung doch noch eine Chance hat, fortgesetzt zu werden, wenn die DVD sich gut verkauft, erwies Liam McIntyre sich als sehr fannah, denn es hielt ihn nicht auf der Bühne, er ging direkt ins Publikum, um mit den Fans zu sprechen. Dies hat so manchen weiblichen Fans sprachlos gemacht. Er hatte viele lustige Anekdoten parat, unter anderem hat er auch Kirk Douglas, also den „echten“ Spartacus getroffen. Insgesamt war sein Panel Comedy pur und auch sein Zusammenspiel mit Moderator Mark Ferguson hatte eine gute Chemie. Man hat gemerkt, dass die beiden sich gut verstanden. Wie es bei guten Panels immer so ist, ging es leider viel zu schnell vorbei.

Einen Höhepunkt hatte der Abend aber noch zu bieten: Die Xena-Show! Oder war es doch eher die Uschi Show? Denn bei der Show wurden alle Namen der Seriencharaktere beibehalten – Ares, Aphrodite, Gabrielle, Joxer, etc. – nur aus Xena wurde Uschi! Die Show selbst war klasse, erinnerte einen etwas an das Vollplaybacktheater aus Wuppertal, auch was den Humor und die Gesangseinlagen anging. Die Kostüme und Akteure sahen ihren Original-Vorbildern auch absolut ähnlich und die Referenzen zu anderen Fantasy-Universen waren ebenfalls witzig. Entsprechend bekam das Team am Ende auch hochverdiente Standing Ovations spendiert, bevor das offizielle Programm des Freitags endete und die Fans sich auf eine der zahlreichen Parties begaben und bis in die frühen Morgenstunden feierten.

Text: Steve Palaser

Fotos: Lothar Kaesler

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Über Steve

Steve Palaser ist Freier Journalist & Übersetzer DE - EN, EN - DE Mehr Info unter dem Button "Unser Team" oder bei Google - da er zumindest deutschlandweit der Einzige mit diesem Namen ist! Ein echtes Unikat!

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