Der bunte Norden des Ole West

Ole West und Ulrike Richter, Kulturverwaltung Hannover

Ole West und Ulrike Richter, Kulturverwaltung Hannover

Unterlüß. „Land- und Sehzeichen“ heißt die Ausstellung von Ole West, die vergangenen Sonntag im Albert-König-Museum eröffnet wurde. Zu sehen sind Exponate aus dem Werk eines der bekanntesten modernen deutschen Künstler, der in seinen Bildern Deutschlands Norden in bunten, surrealistischen Farbtönen zeigt.

Eine charmante Gesellschaft aus zwei Vögeln und zwei Fischen schwebt über die Nordküste und schaut sie freundlich und neugierig an. „Ein ganz normaler Tag“ ist der Titel dieses Ölbildes, das ein gutes Beispiel seines lebensfreundlichen Stils ist. Einem Stil, den Ole West als “maritimen Surrealismus” bezeichnet.

 

West wurde 1953 in Wedel, Schleswig-Holstein, geboren, wo er heute mit seiner Ehefrau und Managerin Elke West lebt. Schon als 12-Jähriger besuchte Ole West den Zeichenunterricht beim lokalen Kunstmaler Albert-Ludwig Glaser, von 1975 bis 1979 studierte er sowohl Malerei als auch Kinder- und Jugendbuchillustration an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg. Seit 1982 arbeitet als freier Maler und Zeichner.

(von links nach rechts) Elke West, Ole West und Dr. Klaus Homann

(von links nach rechts) Elke West, Ole West und Dr. Klaus Homann

Seine Werke benennt Ole West eigenartig, vielbedeutend oder auch surrealistisch. So, wie seine Bilder eben sind. „Einer von den ganz Schlauen“ – ein Vogel mit völlig menschlichen Augen – scheint Bescheid über alles zu wissen. Vögel, vor allem Raben, sind öfters die wichtigsten Darsteller seiner Bildfabeln. Immer zerzaust, lustig, aber unabhängig aussehend, beobachten sie wissbegierig, was an Land, was am und auf dem Wasser passiert. Auch freundliche Meerestiere sind dabei. In “Vollmond über H“ schwebt ein mit satten Farben gemalter Fisch über die Leinwand, ein anderer, „Zeichenflosse“ betitelt, trägt ein Mosaik aus Flaggen unterschiedlichster Länder.
Bunt, emotionell, fast märchenhaft zeigt Ole West das Leben an der Nordküste.
Er spielt mit Farben und Formen, belastet sich in seiner Perspektive nicht zu viel mit geometrischen Gesetzen. Die berühmten, auf Seekarten filigran gezeichneten Leuchttürme, wecken Sehnsucht nach Abenteuer und Schatzsuche.
Es ist die dritte Ausstellung der Werke von Ole West in Unterlüß, wo er 1990 als Dorfmaler arbeitete, und innerhalb von zwei Wochen 50 Bilder schuf. Damals ging er den Spuren eines Albert Königs nach und zeichnete Heidelandschaften und Baumporträts. Seiner Tradition mit den Leuchttürmen folgend, zeichnete er „Birken und Wachholder“ in eine Landkarte.

DSC_0066Die Ausstellung öffnete Frau Ulrike Richter aus der Kulturverwaltung Hannover, eine langjährige Freundin Ole Wests und seiner Ehefrau.
Zur Freude der zahlreichen Vernissage-Gäste sorgte Nadine Petzold mit angenehm eingehender und spielfreudig leuchtender Klaviermusik.
Die Ausstellung „Ole West. Land- und Sehzeichen“, läuft bis 17.04.2016 und ist samstags und sonntags von 14:30 bis 17:30 eröffnet.

Text & Fotos: Sniazhana Koehling

Weiterführende Links:

Ole West

Albert-König-Museum

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Frank Mandrella

Über Frank Mandrella

Über Frank Frank Mandrella ist Freier Journalist & & Illustrator. Mehr Info unter dem Button "Unser Team" oder bei Google & den Social Media

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