Autumn Moon zieht positive Bilanz

autumnmoon15102016207Planungen für das dritte Autumn Moon im Oktober 2017 haben bereits begonnen

Der Samstag des Autumn Moon Festivals in Hameln begann mit einer einzigartigen Mischung aus Mittelalter und Industrial, dem Markenzeichen von Heimataerde. Die Templerritter um Ashlar boten auch eine tolle Show und hätten eigentlich einen späteren Platz im Line Up verdient gehabt. Die Publikumsreaktionen waren jedenfalls durchweg positiv. In der Rattenfängerhalle wurde es danach schwerpunktmäßig metallastig mit Acts wie Crematory, Lacrimas Profundere und End of Green, bevor es mit dem legendären Duo L’Ame Immortelle aus Österreich wieder elektronischer wurde. Sonja Kraushofer und Thomas Rainer waren auch bestens aufgelegt und boten ein schönes Best of ihrer bisherigen Bandgeschichte.

Welle: Erdball hatten quasi ein Heimspiel, da sie aus dem nicht weit entfernten Stadthagen kommen. Jedoch hatten sie gerade in der ersten Hälfte ihres Auftritts ein wenig mit den Tücken der Technik zu kämpfen, was bei einer Band, deren Musik aus dem Computer kommt, schon ein Problem darstellen kann. Der Auftaktsong „1000 Engel“ lebte zum Glück von der Stimme von Sängerin Lila und auch sonst ließ sich das Quartett um Sänger Honey nicht den Spaß an dem Auftritt verderben. Bei „Schweben, Fliegen und Fallen“ flogen wie gewohnt wieder die Ballons durchs Publikum, bei „Starfighter 104-G“ die Papierflieger und die Blechtonne wurde zu „Arbeit Adelt“ auch wieder malträtiert. Das Welle: Erdball Konzert war einer der vielen Höhepunkte des Autumn Moon.

Foto-Galerie 1:

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Dies kann man vom eigentlichen Headliner Zombie Boy leider nicht sagen. Eher im Gegenteil. Die Weltpremiere des Musikprojektes des international bekannten Tattoo-Models erwies sich als Rohrkrepierer, was er sogar selbst nach wenigen Songs auf der Bühne merkte und von seinem Bandkollegen getröstet/umarmt wurde. Selten hat sich ein Saal bei einem Headliner so schnell geleert. Woran lag es? An der nichtssagenden Musik? Am viel zu leisen Gesang, der teilweise auch noch aus der Konserve zu kommen schien und dessen Lyrics diese Bezeichnung nicht verdienten? An der praktisch nicht vorhandenen Bühnenpräsenz von Zombie Boy? Es war wohl eine Mischung aus diesen Faktoren, die den Headliner zum Flop gemacht haben. Nichtsdestotrotz ist der Mut, den die Veranstalter damit bewiesen, dass sie eine unbekannte Variabel zum Headliner machten, zu loben, denn es zeigt, dass sie wirklich nach neuen Talenten suchen und ihnen eine Chance geben und nicht nur immer wieder auf die üblichen Verdächtigen bauen, wie es die großen Festivals inzwischen tun.

In der Sumpfblume war der Samstag von echtem Gothic und Mittelalter Folk geprägt. Letzteren zelebrierte die ungarische Band The Moon and the Night Spirit bravourös, luden ihre Melodien in Verbindung mit der Stimme von Sängerin Agnes zum Träumen ein. Whispers in the Shadow und Christian Death sorgten für klassisches Gothic Flair und Ye banished Privateers machten Stimmung mit waschechten Piratensongs. Auf dem Schiff war der Samstag von künstlerisch anspruchsvollen Acts geprägt, wie zum Beispiel einer unterhaltsamen Lesung von Christian von Aster oder der Buchleseshow von Veit Keller. Oberer Totpunkt aus Bielefeld, die wie von Aster bereits am Vortag einen Auftritt hatten, zeigten hier eine Unplugged und Spoken Word Performance.

Foto-Galerie 2:

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Papa Hemmingway war auch wieder fast bei jeder Band gut ausgelastet und auf dem Mittelaltermarkt gab es auch diverse Bands, Walk Acts und Künstler zu sehen und zu hören. Kurzum war auch der zweite Tag des Autumn Moon abwechslungsreich und spannend. Am Sonntag war zwar das Festival als solches vorbei, aber der Mittelaltermarkt blieb wie bereits im Vorjahr geöffnet, so dass Hamelner und Besucher einen gemütlichen, entspannten Ausklang des Autumn Moon 2016 feiern konnten. Nächstes Jahr findet das Autumn Moon am gleichen Wochenende statt, also vom 13.-14. Oktober, und der Mittelaltermarkt wird ebenfalls wieder bis zum 15. Oktober geöffnet sein. Tickets sind bereits erhältlich und man darf gespannt sein, was für eine Bandauswahl dieses Mal für Stimmung sorgen wird.

Text: Steve Palaser

Fotos: Steve Palaser & Lothar Kaesler

Weiterführende Links:

Autumn Moon Festival

L’Ame Immortelle

Heimataerde

Welle: Erdball

Zombie Boy

Sumpfblume

Ye banished Privateers

Christian von Aster

Oberer Totpunkt

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Über Steve

Steve Palaser ist Freier Journalist & Übersetzer DE - EN, EN - DE Mehr Info unter dem Button "Unser Team" oder bei Google - da er zumindest deutschlandweit der Einzige mit diesem Namen ist! Ein echtes Unikat!

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