Schnee, Yetis und Eisbären im Elektro-Gewitter

Grandiose Show von EISFABRIK im LUX

Der Konzertabend, der am Samstag, den 18. Februar 2017 das LUX in einen Hexenkessel verwandelte, wird den hannoverschen Electro-Fans sicher noch lange in Erinnerung behalten. Nicht nur war das LUX an diesem Abend brechend voll, so dass manche sich schon fragten, warum EISFABRIK nicht in eine größere Location wie das MusikZentrum umgezogen sind. Nein, die drei Bands, die an diesem Abend das Geschehen auf der kleinen Bühne des LUX bestimmten, boten allesamt hochklassige elektronische Musik. Jede auf ihre Art irgendwo zwischen Dark Electro, SynthPop, FuturePop, EBM und anderen Spielarten angesiedelt.

Den Auftakt machte die Band Evo-Lution, die mit eingängigen und tanzbaren elektronischen Melodien das Publikum bereits gebührend auswärmte. Sänger Klaus verfügt auch über eine charismatische Stimme und Bühnenpräsenz, so dass man durchaus konstatieren kann, dass es sich lohnt, ein Auge oder viel mehr ein Ohr auf Evo-Lution zu werfen, denn wenn die Jungs so weitermachen, werden sie sicher steig neue Fans gewinnen.

Nach einer kurzen Umbauphase folgte mit Scheuber ein Name, der in der Electroszene Legende ist, denn die Band, deren Mitgründer er ist, Project Pitchfork, feierte ja erst kürzlich 25-jähriges Jubiläum vor ausverkauften Häusern. Scheuber selbst hat mit seinem nach ihm benannten Seitenprojekt erst im vergangenen Jahr ein sehr persönliches und von Kritikern wie Fans gleichermaßen gut aufgenommenes Debutalbum veröffentlicht und arbeitet derzeit am Nachfolger, der im Mai erscheinen soll. Trotz schwerer Erkältung war Scheubers Performance sehr gut und die Fans reagierten sehr positiv auf das Material, unter welchem sich auch bereits Titel vom kommenden Album befanden.

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EISFABRIK haben hinsichtlich der Auswahl ihrer Support-Acts ein sehr gutes eiskaltes Händchen gehabt. Nach erneuter kurzer Umbauphase enterten Dr. Schnee, Celsius und Der Frost die Bühne und die Show konnte beginnen. EISFABRIK sind ja bereits bekannt dafür, es schneien zu lassen und mit Yetis im Publikum selbiges zum Tanzen zu animieren. So war es auch dieses Mal. Mit 23 Stücken inklusive zwei Zugaben enthielt das Konzert nicht nur alle bisherigen EISFABRIK Kracher wie „Strom“, „Maschinen“, „Walking Towards The Sun“ oder „I Cry For You“, sondern auch langsamere Highlights wie „Rainbow Child“. Den Auftakt nach dem Intro machten aber „Hell Is Made Of Ice“, „Polar Night“, „A Million Lights“ und „Magical Winter“, bevor Dr. Schnee laut skandierte „Ich brauch Strom!“. „Timeless“, I Don’t Miss it“, „Zu Den Sternen“ und „Far Away“ durften natürlich auch nicht fehlen. Dr. Schnee erwies sich als gewohnt charismatischer Frontmann, der das Publikum immer wieder zum mitmachen animierte, so dass die Stimmung vor der Bühne zu Kochen begann. Er entschuldigte sich auch dafür, dass der über zwei Meter große Roboter, der normalerweise bei dem Song Maschinen auf die Bühne kam, diesmal fehlte. Aber aufgrund der Struktur des LUX wäre es ohnehin nur schwierig bis gar nicht möglich gewesen, den Roboter dort unterzubekommen.

Dem Enthusiasmus der Fans, die sich während des Auftritts mehrfach im Schneegestöber befanden und fleißig Selfies mit den Yetis machten, tat das ohnehin keinen Abbruch. Die Struktur des LUX, bei dem Backstagebereich und Bühne an zwei gegenüberliegenden Enden der Räumlichkeiten sind, machte es natürlich auch unpraktisch für EISFABRIK, nach dem Hauptset die Bühne zu verlassen, da sie sich dafür durchs gesamte Publikum auf die andere Seite des Saales und wieder zurück hätten drängeln müssen. Entsprechend blieben sie auf der Bühne und machten nach kurzer Pause mit der Zugabe weiter.

Der erste Zugabenblock hatte mit „Ice Crystal“, „White Storm“ und dem genialen „Eisplanet“ noch mehr Highlights zu bieten, doch der absolute Höhepunkt war der letzte Song. Wer kennt nicht den NDW-Klassiker „Eisbär“ von Grauzone? Als Dr. Schnee den Song ankündigte, enterte ein Eisbär die Bühne und animierte die Fans gemeinsam mit Dr. Schnee dazu, den Song gemeinsam zu performen. Dieser Bitte kam das begeisterte Publikum nur allzu gern nach und damit endete nicht nur ein tolles Konzert mit einer genialen Show mit einem Kracher, sondern auch die aktuelle Tour der Jungs. Bleibt zu hoffen, dass EISFABRIK ihren Weg weitergehen und nächstes Mal vielleicht sogar schon das MusikZentrum füllen können, welches räumlich einfach besser für die Bedürfnisse ihrer Show ausgelegt ist. Hoffen wir, dass es bald wieder in Hannover heißt: Es wird kalt!

Text & Fotos: Steve Palaser

Weiterführende Links:

EISFABRIK

Scheuber

Evo-Lution

LUX

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Über Steve

Steve Palaser ist Freier Journalist & Übersetzer DE - EN, EN - DE Mehr Info unter dem Button "Unser Team" oder bei Google - da er zumindest deutschlandweit der Einzige mit diesem Namen ist! Ein echtes Unikat!

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