Elektrosongs im Klassikgewand – Solar Fake verzaubern Markuskirche

Acoustic-Konzert trotz kleiner Technik-Panne ein gelungenes Experiment

Die Berliner Electroband Solar Fake um Sänger und Mastermind Sven Friedrich hat Gefallen daran gefunden, ihre Songs in ein klassisches Gewand zu hüllen. Die erste Performance dieser Art machte die Band beim legendären Call the Ships to Night auf dem Rhein zum Abschluss des zehnten Amphi-Festivals, bei dem sie sogar Peter Heppner als Überraschungsgast bei der Cover-Version von „Die Flut“ aus dem Hut zauberten. Danach waren sie beim Gothic Meets Klassik Festival in Leipzig und nun sind sie mit ihrem Klassik-Programm auf Tour durch gediegene Veranstaltungsstätten. Den Auftakt machte am Freitag, den 3.3. 2017 die Markuskirche in Hannover, welche dem Anlass entsprechend auch sehr gut gefüllt war. Einen Support-Act gab es nicht, Punkt 20 Uhr betraten Sven und seine Kollegen inklusive Gastmusiker Benny Cellini und Muttis Stolz von der Letzten Instanz die Bühne.

Da es der Tourauftakt war, war Sven auch entsprechend nervös, aber zunächst lief alles wie geplant. Die ersten beiden Stücke „Not What I Wanted“ und „Under Control“ klangen in der Acoustic-Version zwar logischerweise anders als gewohnt, aber auch edler. Beim dritten Song „Pain goes by“ wurde die Band von der Technik sabotiert, denn auch bei einem Acoustic-Konzert geht es halt nicht völlig ohne Technik/Laptop. Das konnte Sven aber charmant retten, den nächsten Songtitel „Reset to Default“ schien sein Laptop aber als Befehl verstanden zu haben, denn zur Cover-Version von Depeche Modes „Precious“ streikte er endgültig, so dass er ihn ausmachen und neu hochfahren musste, was ihm sichtlich unangenehm war. Das Publikum nahm diese unfreiwillige Pause aber mit Humor und die Band konnte die Wartezeit, bis der Laptop wieder bereit war, auch sympathisch überbrücken.

Diese Slideshow erfordert aktiviertes JavaScript.

Damit hatten wir schon einmal eine Antwort auf die Frage, die der nächste Song, eine Cover-Version von Caleidoscope Inc. “How Sweet The Pain Can Be“ implizierte. Mit „All The Things You Say“ und “I Hate You More Than My Life” folgten zwei Stücke aus dem aktuellen Album “Another Manic Episode”. Danach überraschte Solar Fake mit zwei Cover-Versionen; „Kein Zurück“ von Wolfsheim und „Meine Welt“ von Peter Heppner, die sehr gut funktionierten und atmosphärisch waren. Solche Cover funktionieren aber nur, weil Svens Stimme auch an Heppners rankommt. Heppner selbst hatte ja auch bereits in der Markuskirche gespielt. Mit „Where are You“ und „Stay“ endete die erste Hälfte des Sets und nach einer gut 20-minütigen Pause ging es mit „Hiding Memories from the Sun“ weiter. Die zweite Hälfte war zum Glück nicht von technischen Problemen geplagt, sondern bot neben eigener Songs auch noch zwei Cover Versionen: Hurts „Sunday“ und als absolut genialen Abschluss des Hauptsets die Ballade „Illusion“ von VNV Nation. Der Zugabenblock beinhaltete mit „Here I Stand“ und „Your Hell Is Here“ leider nur zwei Szücke, aber aufgrund der technischen Pannen in der ersten Hälfte bei diesen Stücken spielte die Band sehr zur Freude der Zuschauer „Precious“ und „Pain Goes By“ noch einmal. Damit endete ein trotz kleiner technischer Fehler sehr schönes, intimes und atmosphärisches Konzert, welches den Tourauftakt von Solar Fake zu einem gelungenen Ereignis gemacht haben sollte.

Text & Fotos: Steve Palaser

Weiterführende Links:

Solar Fake

Markuskirche


Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.
Avatar

Über Steve

Steve Palaser ist Freier Journalist & Übersetzer DE - EN, EN - DE Mehr Info unter dem Button "Unser Team" oder bei Google - da er zumindest deutschlandweit der Einzige mit diesem Namen ist! Ein echtes Unikat!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert