Alle Jahre wieder? Das wäre fast zu schön, um wahr zu sein.
Bereits 2016 beglückte die einzigartige Band um Sängerin Anke Hachfeld ihre Fans in der Eisfabrik Hannover mit zwei Konzertabenden in Folge. Exakt ein Jahr und einen Monat später kehren Mila Mar nun an den Abenden des 16. und 17. Dezember 2017 in die Eisfabrik zurück!
Mila Mar? Was für Musik machen die eigentlich? Mystische? Verzaubernde? Melancholische? Auch wenn diese Adjektive alle zutreffen, ist Mila Mar gar nicht so leicht zu kategorisieren. Da die Band mit Schubladendenken nichts anfangen kann, haben sie sich seit Bandgründung 1994 geweigert, sich in ebensolche einordnen zu lassen. Elektronika, Folk, Weltmusik, Ethno – es ist von allem was dabei, bekommt jedoch eine eigene Mila Mar-typische Note, die die Band eben so unverwechselbar und damit auch unverzichtbar in der Musikszene macht.
Natürlich trägt die vielseitige und emotionale Stimme von Sängerin Anke Hachfeld, deren Spektrum von unschuldiger Mädchenstimme bis rauchig-verrucht und alle Stimmfarben dazwischen abdeckt, auch einen nicht ganz unwesentlichen Teil zur Ausnahmestellung des Projektes Mila Mar bei. Dass Anke einen großen Teil der Mila Mar Stücke sogar in eigens kreierter Sprache singt, kommt sozusagen noch als Tüpfelchen aufs i. Da Anke Hachfeld in Hannover mit „Seele Singt“ sogar eine Gesangsschule betreibt, kann man fast sagen, die beiden Mila Mar Konzerte in der Eisfabrik sind sowas wie ein „Heimspiel“ für sie.
Wer nun gar nicht ohne Schubladendenken kann, stelle sich einfach eine Schublade vor, die ausschließlich für Mila Mar reserviert ist. Jedenfalls sind gerade die Live-Auftritte der Band immer ein traumhaftes Erlebnis, bei dem man so in die musikalische Welt von Mila Mar gesogen wird, dass man überhaupt nicht mehr merkt, wie die Zeit verfliegt und man nach einem mit Zugaben fast zwei Stunden langem Konzert das Gefühl hat, es wären erst wenige Minuten vergangen und sie könnten ruhig noch zwei Stunden weiterspielen. Von daher war die lange Schaffenspause der Band von 2004 – 2015 eine traurige Zeit. Es fehlte einfach ein Stückchen im großen Mosaik der Musikwelt. Aber jetzt sind sie ja wieder da und bleiben uns hoffentlich noch lange erhalten.
Aber wie beschreiben sich Mila Mar anno 2017 eigentlich selbst? Hier ein Auszug von der offiziellen Homepage der Band:
„Wir sind für den ultimativen Weltfrieden. Vier Künstlerinnen, zwei Männer, zwei Frauen. Bunt finden wir besser. Wir glauben ganz tapfer nicht an Gott, aber an Eigenverantwortung & das Leben, deswegen haben wir Kinder. Wir fordern: Passt auf unsere Kinder auf!
Wir glauben nicht an den Kapitalismus. Unsere Idee ist Miteinander. Wir wünschen uns Verbindung mit den Menschen, Tieren & Pflanzen. Wir lieben Bäume & Punk. Wir glauben an Musik. Musik darf verschenkt, aber nie gestohlen werden. Musik braucht materielle Freiheit. Musik verbindet uns mit dem Leben. Krieg, Hass, Gewalt, Missgunst, Neid & Einsamkeit lehnen wir ab.
Wir fordern: Liebe für Alle!“
In Verbindung mit folgendem Auszug von der Ankündigung der Konzerte auf der Homepage der Eisfabrik dürfte alles wesentliche gesagt sein, damit sich all jene, die noch nicht das Vergnügen hatten, ein Mila Mar Konzert zu erleben, ein erstes Bild machen können:
MILA MAR ist universell phantastisch. Mit eigener Sprache, treibenden Rhythmen, orchestral – melancholisch inszeniert, schaffen sie einen unverwechselbaren Klang, der vermuten lässt, das Eismeer läge im Orient. Wer sich weder Urlaub in ferne Länder, noch halluzinogene Drogen leisten kann oder will, der findet erfüllenden Ersatz in der Musik von MILA MAR.
Orientalische Synthesizerklänge, irische & indische Flöten, Geige, afrikanische Djembe ́s, Schlagzeug & der ungewöhnlich vielseitige Vier-Oktaven-Gesang von Anke Hachfeld erzählen archaische Geschichten – seelenhaft & ganz ohne verständliche Worte.
Die vier Künstler*Innen touren seit 1997 mit zahlreichen Album-Tourneen (Mila Mar, Nova, Elfensex, Picnic on the Moon) & Festivalauftritten durch Europa, u.a. mit Youssou N`Dour, Subway to Sally, Schiller, Apocalyptica & Marie Boine. Die Reunion-Konzerte der letzten zwei Jahre, in Theatern, Kirchen, Clubs & auf Festivals haben gezeigt, das MILA MAR von vielen treuen Fans begleitet wird.
MILA MAR ist ein Live-Ereignis. Ihr Repertoir aus neuen & alte Songs bildet ein homogenes Klangerlebnis, authentisch insziniert & mit Videosequenzen der Künstler knochentanz bebildert.
Anke Hachfeld – Gesang & Percussion
Katrin Beischer – Geige, Flöte & Percussion
Maaf Kirchner – Synthesizer & Percussion
Lars Watermann – Schlagzeug & Percussion
Da die Eisfabrik im vergangenen Jahr bei beiden Auftritten so ziemlich ausverkauft war, sei jedem Fan oder neugierigen Musikinteressierten geraten, sich schleunigst Tickets für einen (oder auch zwei) einzigartigen Konzertabend zu reservieren, der irgendwie auch perfekt in die vorweihnachtliche Atmosphäre passt. Und vielleicht wird aus dem Doppelkonzert in der Eisfabrik ja auch so etwas wie eine neue Tradition? Hoffen ist erlaubt, gerade bei Mila Mar. Alle Jahre wieder?
Text & Foto: Steve Palaser
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