Ein Konzertabend mit „Rübezahl“

Joachim Witt – vom Goldenen Reiter zum Herrn der Berge

„Rübezahl“ heißt das aktuelle Album von Altmeister Joachim Witt und thematisch beschäftigen sich auch die einzelnen Stücke darauf mit der mythischen Sagengestalt. Also ist es nicht verwunderlich, dass auch das Bühnenbild der Tour dem gerecht wird. Entsprechend war die Bühne mit einigen kahlen, blätterlosen Bäumen geschmückt, die die karge Bergwelt der Sagengestalt verdeutlichen sollte.

Bevor Joachim Witt jedoch selbst die Bühne betrat, musste sich zunächst Support Act Scarlet Dorn vor dieser Kulisse beweisen, was der Band, deren Debutalbum „Lack of Light“ im August 2018 erscheinen wird und von Lord of the Lost Frontmann Chris Harms produziert wird, auch problemlos gelang. Da Harms auch „Rübezahl“ für Joachim Witt produziert hat, haben Support und Hauptact eine große Gemeinsamkeit. Nach gut einer halben Stunde, in der Scarlett Dorn einige Highlights vom kommenden Album präsentierte, wurde es Zeit, auf den Meister zu warten.

Diese Slideshow erfordert aktiviertes JavaScript.

 

Und der erschien stilecht und zum Thema passend mit Mönchsrobe und hölzernem Wanderstab, wie Rübezahl auch in vielen überlieferten Zeichnungen dargestellt wird. Für ein moderneres Publikum wirkte er wie ein düsterer Gandalf. Er stellte sich gleich mit dem Opener „Herr der Berge“ vor und entledigte sich erst im späteren Konzertverlauf der Kapuze und des Mönchsgewandes. Das wirklich Besondere an diesem Konzert war, dass er so ziemlich alle Stücke des aktuellen Albums spielte und in den Zugaben dann Klassiker wie „Das geht so tief“ und natürlich den „Goldenen Reiter“ spielte. Wobei er bei letzterem das Singen überwiegend den Fans überließ und zunächst nur den Takt vorgab.

Die Flut“ durfte natürlich auch nicht fehlen, und bei der Ankündigung des Songs ließ er eine Info fallen, die für spontanen Jubel sorgte. Er will im Herbst wieder mit Heppner ins Studio und einen gemeinsamen Song aufnehmen. Anlass ist „20 Jahre Die Flut“. Witt dämpfte aber die Hoffnungen der Fans mit den Worten „Das muss nicht heißen, dass es wieder so ein Hit wird. Wir geben unser bestes und schauen, was passiert.“ Dies war zwar die wichtigste neue Info des Abends, aber auch sonst glänzte Witt wieder mit Scherzen zwischen den Songs, die schon fast kleine Stand up Comedy Einlagen waren.

Egal, wie der „Flut“-Nachfolger wird, die Tatsache, dass er sich daran versucht, zeigt bereits, dass er noch lange nicht vorhat in Rente zu gehen. Seine Teilnahme am Gothic meets Klassik Festival im November führt sogar zu einer kleinen Klassik Tour in ausgewählten Locations Anfang 2019. Das alles zeigt, dass er vor Kreativität sprüht. Wir werden hoffentlich noch lange unsere Freude mit altem und neuem Material von unser aller Herbergsvater haben und ganz bestimmt gastiert er damit dann auch wieder in Hannover.

Text & Fotos: Steve Palaser

Weiterführende Links:

Joachim Witt

Scarlet Dorn

MusikZentrum Hannover

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.
Avatar

Über Steve

Steve Palaser ist Freier Journalist & Übersetzer DE - EN, EN - DE Mehr Info unter dem Button "Unser Team" oder bei Google - da er zumindest deutschlandweit der Einzige mit diesem Namen ist! Ein echtes Unikat!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert