Wie geht es den Eisbärbrüdern Arktos und Nanuq heute, acht Jahre nachdem ihr Artgenosse Sprinter zu ihnen kam?
Der „Holländer“ Sprinter, er wurde im niederländischen Tierpark Rheden geboren, und Nanuq sind nun getrennt durch ein Gitter im Bassin. Wegen ihres schon seit sechs Jahren geschlechtsreifen Alters, des agressiven Revierverhaltens und da sie eben nicht verwandt sind. Sie müssen sich sowieso an die Trennung gewöhnen: Eine acht Jahre alte und 250 kg schwere Eisbärendame namens Liana wartet schon: Sie soll demnächst aus dem Moskauer Zoo kommen, um mit einen der beiden 11 Jahre alten und doppelt so schweren Eisbärenherren hoffentlich für Nachwuchs zu sorgen. Der Bruder von Nanuq wurde 2012 zum Schotten: Er sollte im „Highland Wildlife Park“ bei Aberdeen in Schottland für kleine Eisbärenbabys sorgen. Wann und wo einer der beiden verbliebenen Männchen verlegt wird, entscheidet das Europäischen Erhaltungszuchtprogramm. Dieses muss die Tauglichkeit eines adoptierenden, natürlich europäischen Zoos überprüfen. Zu Dritt in dem Bassin-Gehege wäre stressbedingt einer zu viel, da sich die beiden Männchen wegen Maja nicht vertragen würden. Solange aber werden sie vom Tierpfleger Stefan Gehrmann noch mit Heringen & Co. sowie für einen der pelzigen Zoobewohner mit einer baldigen Abschiedsherz-Eistorte mit Erdbeeren verwöhnt.
Text&Fotos: Frank Mandrella