Appell für ein FAIRES Treffen der Clubs

Heute ist es soweit, zum ersten Mal seit 37 Jahren treffen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig in einem Bundesligaspiel aufeinander. Das bisher letzte Derby in der Bundesliga endete im April 1976 2:0 für Hannover. Damit das Spiel und vorallem das Drumherum fair, bleibt, daran wollten Verantwortliche diese Woche appellieren. Das Bündnis „Gemeinsam FAIR“ traf sich dazu am Montag im Ernst-August-Brauhaus. Thema war die eben die Begegnung zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig, die heute in Hannover stattfinden wird. Anstoss ist um 20:00 Uhr in der HDI-Arena.

 

(2.v.l.) Sebastian Ebel, Präsident von Eintracht Braunschweig, 96-Präsident Martin Kind (Mitte), Boris Pistorius, Niedersächsischer Innen- und Sportminister (2.v.r.)

 

Moderiert wurde die Veranstaltung demokratisch ausgeglichen von einem Journalisten-Duo, Christoph Dannowski von der Neuen Presse Hannover und Henning Noske von der Braunschweiger Allgemeinen Zeitung. Unter den Zuschauern waren auch etliche mit Braunschweiger Trikots erschienen.

Karl Rothmund, Präsident des Niedersächsichen Fußballverbandes, der seit über 20 Jahren Mitglied bei 96 und seit über 15 Jahren bei Eintracht Braunschweig ist, hofft, dass es ein schönes Spiel wird und wenn es unentschieden ausgeht, „nicht traurig“ ist.

Der Sportsoziologe von der Universität Hannover, Gunter A. Pilz mahnte: „Es ist ein Lokalderby mit eine gewissen Brisanz und die Emotionen, die da hochgehen, die gehören zum Fußball. Entscheidend ist nicht, dass man diese Leidenschaft und Emotionen für den Verein auslebt, entscheidend ist, wie man sie auslebt. Und wenn man die nötigen Schuss Respekt walten läßt, dann ist doch alles in Ordnung.“

 

Martin Kind erfreut sich beim Tischfußball im Brauhaus

 

Ob die heutige Club-, bzw. Fanrivalität historische Gründe hat, läßt sich nicht genau feststellen. Bis ins 17. Jahrhundert gehen jedenfalls die Spannungen zwischen den beiden Städten zurück. Damals büßte die bis dahin bedeutene Hansestadt Braunschweig politisch an Status ein und stieg schließlich vom eigenen Land zum Zonenrandgebiet ab, während Hannover zur Residenzstadt und zum Sitz des Kurfürsten wurde. Später, ab 1830, zog Hannover auch wirtschaftlich an der Löwenstadt vorbei und wurde zur preussischen Provinz- und 1946 schließlich zur Landeshauptstadt. Auch die Gründung der Bundesliga 1963 könnte ein Rolle für die Fehde gespielt haben: von den 16 Gründungsmitgliedern war aus der Oberliga Nord u.a. auch Eintracht Braunschweig vertreten, Hannover 96 nicht. Dabei hatten die „Roten“ mit einem Platz gerechnet, doch der DFB beurteilte die finanzielle und sportliche Situation der Eintracht besser ein. Da kann heute nicht passieren, 96 ist mit einem Club-Etat von 75 Millionen Euro gut aufgestellt. Zu hoffen ist, dass sich die hohe Summe in einem guten Spiel heute Abend widerspiegelt.

Text&Fotos: Frank Mandrella

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Frank Mandrella

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Über Frank Frank Mandrella ist Freier Journalist & & Illustrator. Mehr Info unter dem Button "Unser Team" oder bei Google & den Social Media

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