In den 50er Jahren, eine Zeitgeprägt vom Wirtschaftswunder in Deutschland, waren die Rollen noch klar verteilt – der Mann geht arbeiten und die Frau kümmert sich um den Haushalt. Entsprechend dieser Rollenverteilung waren auch die Technik und deren Vermarktung angelegt, auch wenn es Ausnahmen wie den „Piccolo“ gab, der u.a. Staubsauger und Bohrer in einem war. Ingeborg Wolters präsentierte unterhaltsam diverse typische Haushaltsgegenstände aus dieser Zeit sowie einige Kuriositäten. Sie erzählte Geschichten zu den einzelnen Geräten, demonstrierte deren Handhabung und schwelgte gemeinsam mit dem Publikum, von denen ein Großteil diese Zeit noch selbst miterlebt hat, in Erinnerungen.
Unterstützt wurde sie dabei von den Mitgliedern des Neuen Chors von der Liedertafel Lohnde, die nicht nur mit Hilfestellungen bei Demonstrationen und Zitaten aus der damaligen Werbung das zahlreich erschienene Publikum unterhielten, sondern die Präsentation mit passenden Liedern aus den 50ern begleiteten. „Ich will keine Schokolade“, „Moon River“, „Kriminal-Tango“, „Lollipop“, „Ein Schiff wird kommen“, „Sugar Baby“ sind nur einige der Evergreens, die der Chor dem begeisterten Publikum spielte.
„Spielte“ darf hier durchaus wörtlich genommen werden, denn der Chor unter der Leitung von Wilfried Müller beschränkte sich nicht nur aufs Singen, sondern bot auch eine schauspielerische Performance, u.a. mit Gedichten von Heinz Erhardt oder einem Kurztheaterstück, bei dem alle gesprochenen Worte mit dem Buchstaben „G“ beginnen mussten. Werner Koch vom avacon Museum durfte auch sein schauspielerisches Talent demonstrieren, indem er ein Gerät wie ein Vertreter anpries, während Silvia Gerken und Sabine Müller vom avacon Museum stilecht mit Schürze leckere Kostproben eines klassischen Milchmixers ans Publikum verteilten.
Nach der Veranstaltung klang der Abend mit netten Gesprächen bei Häppchen und Getränken aus. Kurzum ein unterhaltsamer Abend für jung und alt. Während in den älteren Zuschauern Erinnerungen geweckt wurden, konnten die jüngeren einen Einblick in eine Zeit bekommen, die weltgeschichtlich betrachtet gar nicht so lange her ist, aber dennoch aus heutiger Sicht für Schmunzeln sorgt.
Text & Fotos: Steve Palaser
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