Es sah am Dienstag 18.03., so aus, dass es eines der leichteren Spiele am 27. Spieltag für DIE RECKEN werden sollte. Das Kellerkind (Tabellenplatz 18), der westfälische TV Emsdetten, gegen den TSV Hannover Burgdorf, im Mittelfeld (9.) der Tabelle. Trotz des verletzten Stammspielers Lars Lenhoff. 60 Minuten wurde dennoch ein spannendes Spiel geboten, nichts für schwache Nerven der 2283 Zuschauer in der Swiss Life Hall.
Dank der Paraden des Recken-Torwart Nikolai Weber und des agilen Spiels von Vasko Ševaljević gingen die Recken früh in eine 7:1 Führung. Aber das Spiel gegen den spanischen Club Ademar Leon lag den Recken-Spielern noch in den Knochen. Das gab auch RECKEN-Trainer Christopher Nordmeyer zu: „Wenn man 50 Stunden nach dem letzten Spiel dann hier ein Bundesligaspiel bestreiten muss, dann ist das sehr schwer. Es ist die Müdigkeit, die man einfach einkalkulieren muß.“ Das nutzten die Gäste aus und u.a. ein starker Janko Bozovic konnte sich gegen Torwart Weber sechs Mal durchsetzen. „Es kam ein kleiner Bruch im Spiel“, merkte Nordmeyer an. Der kleine Bruch führte dazu, dass sich der Tor-Abstand zu den Emsdettern auf 13:18 verkürzte.
Auch wenn der TVE-Keeper Nils Babin viel hielt, leiteten die beiden Teams das Spiel in eine packende Schlussphase ein. Die Führung der Burgdorfer wurde immer knapper, bis zehn Minuten vor Schluss die Westfalen sogar mit 21:22 führten. Die Fans fieberten bei dem Spiel der beiden Mannschaften derartig frenetisch mit, was zu einer Stimmung wie in einem filmischen Showdown beitrug. Bei Minute 59:32 bei einem Stand von 27:27 wurde die Zeit ein vorletztes Mal gestoppt, damit die Trainer ihre Mannschaften nochmal motivieren konnten. Das half, jedenfalls für DIE RECKEN: Rechtsaußen Torge Johannsen verwandelte per Kempa-Trick zum 28:27. Ganze zwanzig Sekunden blieben den Westfalen für den Konter. Der Ball wurde aber vom TSV abgeblockt und landete im Seitenaus.
Es blieben drei Sekunden für die Emsdetter übrig, um einen Ausgleich zu schaffen. Der Wurf von TVE-Steffen Løkkebø blieb am Burdorfer Julius Hinz hängen. Der Sieg und zwei Punkte gingen somit an DIE RECKEN. Trainer Nordmeyer bestätigte die Leistung seiner Mannschaft: „Am Ende haben wir sehr schlau gespielt und deshalb die zwei Punkte gewonnen. Ob verdient oder nicht, spielt keine Rolle.“ TVE Trainer Gennadij Chalepo war dagegen verständlicherweise etwas frustrieter: „Mit uns will keiner rechnen, aber es wäre nicht schlecht, wenn es anders gekommen wäre.“
Das nächste Spiel ist wieder eine Gelegenheit für Nordmeyers Team, „schlau“ zu spielen: DIE RECKEN treten im EHF-CUP im nächsten Heimspiel am 29.03. gegen den ungarischen Verein Csurgoi KK an. Gespielt wird in der Swiss Life Hall um 19:00 Uhr.
Statistik:
DIE RECKEN – TV Emsdetten 28:27 (13:11)
DIE RECKEN: Ziemer, Weber; Johannsen (6), Andreu (3), Hoffmann, Patrail, Ferrer, Hykkerud (2), Rydergard, Szücs, Sevaljevic (8), Kárason (4), Hinz (5), Kastening.
TV Emsdetten: Babin, Feshchanka, Selmanovic (2), Kvalvik, Bozovic (6), Lokkebo (2), Thünemann (1), Halibegovic (5), Boomhouwer (5), Schulz (1), Hansen (1), Paladin, Arnarson (1), Gretarrson, Koch (3)
Siebenmeter: 8/6 – 2/2
Strafminuten: 0:8
Schiedsrichter: Gerhard/Küsters
Zuschauer: 2.283
Fotos: Frank Mandrella