Das VOLPLAYBACKTHEATER in Hannover: „Die ??? und der Grüne Geist“ zu Besuch im Theater am Aegi

 

Das Vollplaybacktheater inszeniert „Die ??? und der Grüne Geist“  ©Foto: Frank Mandrella

Es ist ein verschworene Gemeinschaft. Das Publikum und die Schauspiel-Gruppe des Vollplaybacktheaters aus Wuppertal. Seit 20 Jahren tourt die Kombo nun über Deutschlands Bühnen. Diesmal, am 13.02.2017, eroberte das Ensemble die Bühne vom Theater am Aegi. Die Fans wissen was kommt: Die eigenwillige Interpretation eines Hörspiels, diesmal „Die drei ??? und der grüne Geist“. Der Mix aus Hörspiel, Film und diversen Tonmaterialen muss der geneigte Theaterbesucher gesehen haben. Das, was aus dem Mix raus kommt, ist bei jedem Auftritt immer wieder ein Unikat.

Eine Slapstickeinlage jagt die nächste bei dieser Geschichte, bei der die drei ??? und ihr Freund Chang vom bösen Jensen verfolgt werden. Dieser schießt auf die Freunde, die sich aber in Matrix-Manier nach hinten lehnen. Es folgte eine aberwitzige Geschichte mit einem außerordentlichen Gag-Stakkato. Nach dem Showdown in der ersten Szene wird die Zeit 26 Stunden zurückgedreht und Bob (David J. Becker) und Peter (Knut Heimann) besichtigen das Haus des längst verstorbenen Mathias Green. Plötzlich erscheint ein grün schimmernder Geist. Der ewig rational denkende Justus Jonas (Britta Lemon) findet den Bericht seiner Freunde weder merkwürdig noch gruselig, dafür aber verdächtig. Bald stellt sich heraus, dass jemand hinter einer wertvollen Perlenkette her ist, die in dem Abbruchhaus versteckt war.

Durch geschickten Schnitt sind Personen in der Lage, Dinge zu sagen, die sie nie gesagt haben. Beispielsweise Mr. Won, der ominöse Fremde, der hinter den Perlen her ist, sagt zunächst, „Ich bin 107 Jahre alt“, kurz darauf „ich bin 700 Jahre alt“, schließlich „Ich bin 12000 Jahre alt.“ Der Schnitt sorgt aber auch für einige Überraschungen und ganz neue Möglichkeiten. Es ist dabei nicht hinderlich, die Hörspielfolge zu kennen, letztendlich hilft das aber auch nicht weiter. Denn ohne das Erbe zu schänden, lässt das Vollplaybacktheater nicht viel davon übrig. Macht aber nichts, denn beim nächsten Mal hören kann man sich an die lustigen Einfälle erinnern und darüber schmunzeln.

Das Zusammenpuzzeln einzelner Sequenzen machen das Vollplaybacktheater aus. Dennoch hilft die beste Empfehlung für das Vollplaybacktheater nichts, bei denen sich der Empfehlende verzettelt und nicht konkret in Worte fassen kann, was denn genau so unbedingt angeschaut oder angehört werden sollte. Meistens enden, seit VPT-Gründung 1997, solche Versuche mit „Das kann man nicht erklären. Muss man selbst erleben.“ DAS VOLLPLAYBACKTHEATER fällt definitiv in diese Kategorie, mit Betonung auf „muss“.

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Frank Mandrella

Über Frank Mandrella

Über Frank Frank Mandrella ist Freier Journalist & & Illustrator. Mehr Info unter dem Button "Unser Team" oder bei Google & den Social Media

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